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Größe der Mannschaften beschäftigt die Tischtennis-Szene

Der Landesverband wertet Ende April die Ergebnisse einer Umfrage aus, die nun zu Ende gegangen ist. OM-Online hat sich im Kreis Cloppenburg umgehört.

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Dreamteam: Martin Hackmann (links) und Ulli van Deest spielen seit 40 Jahren zusammen Doppel. Sollte auf Bezirksebene künftig mit Viererteams gespielt werden, wäre dieses starke Duo Geschichte. Denn beim BV Essen ist Hackmann derzeit die Nummer 1 und Deest die Nummer 6. Foto: Matthias Garwels

Dreamteam: Martin Hackmann (links) und Ulli van Deest spielen seit 40 Jahren zusammen Doppel. Sollte auf Bezirksebene künftig mit Viererteams gespielt werden, wäre dieses starke Duo Geschichte. Denn beim BV Essen ist Hackmann derzeit die Nummer 1 und Deest die Nummer 6. Foto: Matthias Garwels

Die Frage, ob mit Vierer- oder Sechsermannschaften gespielt werden soll, wird in der Tischtennisszene seit Jahren kontrovers diskutiert. In Niedersachsen sind zum Beispiel im Kreis Cloppenburg auf Kreisebene nur Viererteams im Einsatz und ab der Bezirksebene nur Sechsermannschaften. Aufgrund der seit Jahren rapide sinkenden Spieler- und Vereinszahlen hatte der Tischtennis-Verband Niedersachsen (TTVN) zu dem Thema eine Online-Umfrage gestartet, die nun beendet ist.

An dieser konnten alle aktiven Spielerinnen, Spieler sowie Abteilungsleitende teilnehmen. In der Befragung ging es nicht nur um die Größe der Mannschaften, sondern auch um andere Themen wie die Größe der Ligen. Ziel des Tischtennis-Verbandes ist es, die Attraktivität des Sports für Neueinsteiger zu erhöhen.

Der TTVN-Hauptausschuss wird die Ergebnisse in einer Sitzung am 29. April auswerten. Dies wird die Grundlage für die Ausrichtung des künftigen Spielbetriebes ab der Saison 2024/25 in Niedersachsen sein. OM-Online hat sich in der Region umgehört.

„Für die Zukunft ist es wohl besser auf Viererteams umzusteigen."Markus Koopmeiners, 1. Vorsitzender Tischtenniskreis Cloppenburg

Markus Koopmeiners, 1. Vorsitzender des Tischtenniskreises Cloppenburg: „Ich finde, die Umfrage ist genau der richtige Weg gewesen, weil für so eine richtungsweisende Änderung die Spieler und Verantwortlichen selbst gefragt werden sollten.“ Er selbst mochte sich jedoch nicht festlegen: „Für die Zukunft ist es wohl besser auf Viererteams umzusteigen, da mittlerweile einfach der Nachwuchs fehlt. Auf der anderen Seite bleiben bei einer Reduzierung der Mannschaftsgröße immer zwei Spieler auf der Strecke, die neu verteilt werden müssen. Einige sind nicht bereit, sich neu zu orientieren, weil sie zum Beispiel eine Liga tiefer auflaufen müssten. Sie hören dann vielleicht auf, was ich schade finden würde und auch nicht das Ziel sein kann.“

Es liege immer an der Vereinsstruktur. Damit mein Koopmeiners, dass kleineren Teams im ländlichen Raum Vierermannschaften gut tun würden, da es weniger Spieler gibt. „In den Großstädten sieht das wieder ganz anders aus.“ Aber, so der Kreisvorsitzende: „Egal wie die Entscheidung ausfällt, es wird eine ewige Diskussion bleiben. Der Ausgang ist völlig offen.“

Matthias Garwels, Spieler beim BV Essen, hat eine klare Meinung: „Ich habe für die Umstellung auf Viererteams gestimmt. Mit vier Spielern können wir immer mit nur einem Auto zum Auswärtsspiel fahren. Das wäre bei den vielen längeren Fahrten ein Vorteil. Zu sechst geht das nicht. Außerdem dauert ein Viererspieltag deutlich kürzer.“

Rolf Wulfers, der für den TTC Staatsforsten in der 1. Bezirksklasse spielt, kann die Argumente für Vierer-Teams zwar nachvollziehen, ist aus guten Gründen aber ein Freund von Sechsermannschaften. „Ich spiele bei uns auf Position sechs. Wären wir ein Vierer-Team, müsste ich ja in der Reserve spielen“, sagt er mit einem breiten Grinsen.

„Ich finde das Vierer-Format besser, weil ich so mehr Spiele machen kann."Mathis Blankmann, Spieler beim BV Essen

Christof Germann, Sportwart des Tischtenniskreises Cloppenburg: „Ich spiele jetzt seit 40 Jahren Tischtennis und würde bei einer Verkleinerung der Teams das Gesellige nach dem Spiel vermissen. Ich finde aber auch, dass die Abstimmung der richtige Weg ist. Man muss die Meinung der Mehrheit akzeptieren. Das wäre für mich kein Grund aufzuhören. Am Ende werden nie alle glücklich sein.“

Mathis Blankmann, der beim BV Essen sowohl in einem Sechserteam in der 1. Bezirksklassenreserve der Männer als auch in einer Vierermannschaft für die erste Jungen-19-Mannschaft in der Bezirksliga antritt und somit beides kennt, ist ein Fan von kleineren Teams: „Ich finde das Vierer-Format besser, weil ich so mehr Spiele machen kann und nicht so lange Wartezeiten dazwischen habe.“

Auch den immer wieder zu hörenden Vorwurf, dass bei den Viererteams das Mannschaftsgefühl verloren gehe, weist er zurück. „Zu viert funktioniert es im Team besser. Das erlebe ich in der Herren-Bezirksklasse, wo der Gegner immer mit anderen Spielern antritt, weil nie alle sechs Zeit haben“, so Blankmann. Auch er hat für die Abstimmung nur positive Worte übrig: „Wir Spieler dürfen selbst abstimmen und müssen mit der Entscheidung dann auch klarkommen. Das finde ich gut.“

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