Gehandicapter VfL Oythe fordert den Meister richtig
Die Zweitliga-Volleyballerinnen wehren sich beim 1:3 gegen Borken tapfer. Coach Zoran Nikolic lobt seine Kapitänin. Jetzt geht's im Pokal weiter.
Andreas Hausfeld | 03.10.2022
Die Zweitliga-Volleyballerinnen wehren sich beim 1:3 gegen Borken tapfer. Coach Zoran Nikolic lobt seine Kapitänin. Jetzt geht's im Pokal weiter.
Andreas Hausfeld | 03.10.2022
Auch im dritten Spiel Oythes „MVP“: Diagonalangreiferin Franka Poniewz (rechts) in der Partie gegen Borken. Foto: Schikora
Viel hat nicht gefehlt, und der VfL Oythe hätte auch sein drittes Spiel in der Zweitliga-Saison 2022/23 mit der Höchstdistanz von fünf Sätzen absolviert. Nach dem 2:3 gegen die Stralsunder Wildcats und dem 3:2 bei BW Dingden stand das Volleyball-Team von Trainer Zoran Nikolic auch gegen den amtierenden Meister und Tabellenführer Volleys Borken bei 21:22 im vierten Satz in aussichtsreicher Nähe zum Tiebreak. Doch der klare Favorit machte vor 120 Zuschauern in der Antonianumhalle dann zügig alles klar zum finalen 3:1 (25:20, 25:20, 21:25, 25:21). Zoran Nikolic bilanzierte nach den 112 Minuten: „Es war ein Spiel auf Augenhöhe. Wir haben sehr diszipliniert im Angriff gespielt. Schade war, dass wir im vierten Satz bei 17:18 nicht zum Punkten gekommen sind, das war der Knackpunkt – da hatten wir alles in der Hand.“ Borken machte anschließend mit Unterstützung seiner kleinen, aber sehr lautstarken Trommlergarde die entscheidenden Punkte. Oythe war allerdings gehandicapt in sein drittes Saisonspiel gegangen. Außenangreiferin Sina Albers, in den ersten beiden Partien als Libera eingesetzt, musste passen; dafür rückte Jule Nuxoll auf dieser Spezialposition nach. Die Lohnerin hatte jedoch unter der Woche als Diagonale trainiert, weil hier Kapitänin Franka Poniewaz wie Marian Mischo und Albers (alle Grippe) ebenfalls krank war. Poniewaz spielte dann dennoch durch und erhielt aus den Händen von Oythes früherer Trainerin Danuta Brinkmann im dritten Saisonspiel die Auszeichnung als wertvollste Spielerin (MVP) auf Oyther Seite. Zoran Nikolic lobte seine Mannschaftsführerin: „Das war nicht einfach. Ich war überrascht, dass sie es so geschafft hat – sie ist ein echtes Vorbild als Kapitänin.“ Jule Nuxoll bezeichnete Nikolic als „Notlösung“, die in den ersten beiden Sätzen etwas geschockt gewesen sei und es dann „viel besser“ gemacht habe. Marian Mischo kam wie Luisa Fabek zu einigen Kurzeinsätzen. Zoran Nikolic verwies aber in Sachen Personalstärke darauf, dass sein Borkener Kollege Chang Cheng Liu viel größere Rotationsmöglichkeiten gehabt habe, wovon der 58-jährige Coach auch reichlich Gebrauch machte. Seine Kapitänin, die frühere Oytherin Anika Brinkmann (36), zeigte sich ein bisschen überrascht von den Veränderungen im Team, hatte im Spiel aber nie das Gefühl, dass etwas schief gehen würde: „Ich wusste, dass es länger dauern kann, weil Oythe ja gute Spielerinnen hat. Aber ich habe nie daran gedacht, dass wir verlieren könnten. Da bin ich immer ganz entspannt.“ So wurde Borken auch das hohe Risiko mit 20 Aufschlagfehlern (Oythe nur sechs) nicht zum Verhängnis. Die 36 direkten Angriffspunkte der auch körperlich überlegenen Gäste hatten dafür viel Gewicht (Oythe nur 15). Der VfL spielt am kommenden Samstag im Nordwestpokal beim Regionalligisten Union Lohne. In einer Dreierkonferenz mit dem Oldenburger TB (ebenfalls Regionalliga) geht es um den Einzug in die DVV-Pokal-Qualifikationsrunde, wo der Sieger gegen den Regionalpokalsieger Nordost antritt. Wer hier gewinnt, empfängt dann im Achtelfinale den Bundesligisten Dresdner SC. Zuvor aber reist Oythe am 15. Oktober in der 2. Liga zu Bayer Leverkusen.Erst zu Union Lohne, dann zu Bayer Leverkusen
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