Die neue Saison in der 3. Liga Nord lässt sich für die Handballfrauen des BV Garrel schlecht an. Bei LiT Tribe 1912 im ostwestfälischen Hille kassierte der BVG völlig unnötige eine 21:27-Niederlage (11:8). Somit hat der Meister der Staffel A aus der Serie 2021/2022 nach drei Spielen 1:5 Punkte auf dem Konto und wartet weiter auf den ersten Sieg.
„Ich weiß nicht, wie wir dieses Spiel nicht gewinnen konnten. Wir waren die klar bessere Mannschaft“, haderte Coach Jonas Kettmann. „LiTs Trainer Bert Fuchs meinte nach dem Spiel, dass er es noch nicht erlebt habe, dass eine Mannschaft so einbricht wie wir. Und Fuchs ist seit über 30 Jahren im Geschäft.“
Von einer Pleite war im ersten Durchgang überhaupt nichts zu spüren. Der BVG bekam das Geschehen rasch unter Kontrolle, obwohl die Gastgeberinnen nach gut drei Minuten mit 2:1 führte und Melanie Fragge nach einem Sturz aufs Knie (2.) für rund eine Viertelstunde behandelt werden musste. „Aber Sarah Seidel ist in die Bresche gesprungen und hat Mellis Part super übernommen“, lobte Kettmann, der sich zudem über eine klasse Defensivleistung seiner Deckung vor einer starken Larissa Gärdes freute: „Wir haben in der ersten Halbzeit eine geile Abwehr gespielt. Sobald wir LiT ins Positionsspiel gezwungen haben, kam von den Gastgeberinnen nichts mehr.
Logische Konsequenz: Garrel ging verdientermaßen in Führung und kam über 4:2 (11.) und 5:3 (17.) zu einer 11:7-Führung (29.). Zur Pause betrug der Vorsprung beim 11:8 immerhin noch drei Treffer. Der BV Garrel war scheinbar auf Kurs.
- LiT Tribe 1912 - BV Garrel 27:21 (8:11)
- BV Garrel: Larissa Gärdes, Julia Thoben-Göken, Clara Fette – Melanie Fragge (5/1), Sarah Seidel (5/4), Lisa Noack (4), Kim Schilling (4), Isabel Gerken (1), Lara-Sophie Meyer (1), Emily Winkler (1), Johanne Fette, Ann-Kathrin Frangen, Dina Reinold, Julia Schwarte, Lotta Stolle, Sarah Weiland.
- Nächstes TVC-Spiel: Am kommenden Samstag (1. Oktober) von 17 Uhr an zu Hause gegen den SC Markranstädt.
Ein Trugschluss, wie sich rasch herausstellen sollte: Denn nach dem Seitenwechsel ging bei den Gäste gar nichts mehr. LiT brauchte gerade einmal drei Minuten, um den Rückstand wettzumachen. Doch damit nicht genug, denn die Garrelerinnen fanden überhaupt nicht mehr in die Spur zurück. „Wir haben in der zweiten Halbzeit nichts mehr von dem umgesetzt, was wir besprochen hatten und was vor der Pause noch alles funktioniert hatte“, war Coach Kettmann restlos bedient. „Ich habe keine Ahnung, was da los war. Auf jeden Fall bin ich stinksauer.“
Durchaus nachvollziehbar beim Blick auf die Statistiken. „Wir haben uns sage und schreibe 26 Fehlwürfe erlaubt, dazu kommen 18 technische Fehler. Im Angriff haben wir die einfachsten Pässe nicht gefangen“, meint Kettmann entsetzt. „Ich habe kein Problem damit, wenn wir gegen Hannover-Badenstedt verlieren, wenn man sieht, dass der Gegner einfach besser ist. Aber so war es ja nicht. Tribe war absolut nicht besser.“
Dennoch kamen die Gastgeberinnen mühelos zum klaren Sieg. Bis zum 15:15 (41.) blieb Garrel zumindest vom Ergebnis her noch dran, aber mit einem 7:2-Lauf zum 23:17 bis zur 53. Minute machte LiT alles klar und brachte den Sieg ungefährdet ins Ziel.