Fußball-Landesliga: SV Holdorf gelingt ein Befreiungsschlag
Auch Hansa Friesoythe war am Mittwochabend erfolgreich. Bei GW Mühlen war der Frust derweil groß.
Lars Hausfeld, Til Bettenstaedt | 04.05.2023
Auch Hansa Friesoythe war am Mittwochabend erfolgreich. Bei GW Mühlen war der Frust derweil groß.
Lars Hausfeld, Til Bettenstaedt | 04.05.2023
Im Vorwärtsgang: Holdorf Steven Bentka (links) bereitete das 3:2 vor. Foto: Wenzel
SV Holdorf - SV Wilhelmshaven 3:2. Dem Fußball-Landesligisten SV Holdorf ist am Mittwochabend gegen den Tabellendritten SV Wilhelmshaven ein großer Befreiungsschlag geglückt. Durch das 3:2 (1:1) über die Gäste vom Jadebusen sprang der kleine HSV auf den zwölften Rang, dem ersten Nichtabstiegsplatz in der Tabelle. Kein Wunder, dass Holdorfs Teamsprecher Sebastian Beckmann erleichtert war: „Da fällt uns ein Riesenstein vom Herzen.“ Die Hausherren zeigten die erhoffte Reaktion auf die bittere Derbyniederlage beim TV Dinklage am vergangenen Freitag (0:2). In einer eher chancenarmen ersten Hälfte gelang Wilhelmshaven der erste Treffer, den Holdorf durch einen Fehler begünstigte. Jayden Plassaer musste nach einem Querpass von Rene Nabel den Ball nur noch über die Linie drücken (18.). Postwendend schlug der Gastgeber zurück: Andrej Homer erzielte per Handelfmeter den Ausgleich (19.). Kurz vor der Pause war Homer erneut gefährlich, sein Volleyschuss nach Flanke von Thomas Mikulskij strich aber knapp über das Gehäuse. Homer blieb auch im zweiten Durchgang im Fokus: Nach einem Foul an Marco Soares im Strafraum gab’s erneut Elfmeter für die Holdorfer. Und wieder blieb Homer cool, verwandelte trocken im oberen rechten Eck (56.). Für das Foulspiel sah Gäste-Akteur Feras Allamushi obendrein noch die Gelb-Rote Karte. Wilhelmshaven gab sich nach dem doppelten Schlag in die Magengrube aber noch nicht auf: Dennis Wego köpfte eine Flanke von Alexander Koscheck aus fünf Metern in die Maschen – 2:2 (74.). Doch Holdorf schaffte abermals das Comeback: Nach einer energischen Balleroberung drängte Steven Bentka nach vorne und bediente Mikulskij, der aus rechter Position genau die lange Ecke anvisierte – 3:2 (83.). Tumulte gab’s dann noch in der Nachspielzeit: Homer flog in Folge einer Rudelbildung mit Gelb-Rot vom Platz (90.+2). SVW-Keeper Radoslav Angelski, der Homer zuvor unnötigerweise den Kopf an den Ball geworfen hatte, sah Gelb und wenig später ebenfalls Gelb-Rot, weil er das vom Schiedsrichter noch unterbrochene Spiel eigenmächtig fortsetzte (90.+6). Am Ausgang des Spiels änderte all das aber nichts mehr: Holdorf setzte ein Zeichen im XXL-Abstiegskampf und atmete erstmal auf. GW Mühlen - SV Holthausen/Biene 1:2. Der Frust von Trainer Andreas Hinrichs saß auch mit einer Nacht Abstand tief. Am Mittwochabend gab Fußball-Landesligist GW Mühlen den schon sicher geglaubten Überraschungscoup gegen Tabellenführer SV Holthausen-Biene auf der Zielgeraden aus der Hand und unterlag mit 1:2 (0:0). Hinrichs erstes kurzes Fazit lautete: „Maximal bitter“, um wenig später anzufügen: „Unter den Voraussetzungen haben es die Jungs überragend gemacht.“ Die Voraussetzungen sprachen wirklich nicht für die Grün-Weißen. Das Verletzungspech zwang Hinrichs erneut zu Umbaumaßnahmen. Die Viererkette wurde gleich dreifach mit positionsfremden Spielern besetzt. Und Mühlens Lazarett vergrößerte sich während des Spiels: Nico Files (Oberschenkelprobleme) und Benjamin Willenbrink (Schlag auf den gerade genesenen Knöchel) mussten runter. Dennoch hielt Mühlen nach etwa zehnminütiger Sortierungsphase richtig gut mit und war zur Halbzeitpause sowohl bei den Chancen als auch bei den Anteilen gleichauf mit dem Ligaprimus. Noch besser lief es sogar im zweiten Durchgang: Nach etwa 60 Minuten übernahmen die Hausherren komplett die Kontrolle, zuvor strich noch ein Distanzschuss von Bienes David Elfert knapp am Tor vorbei (59.). Dicke Chancen für Jonas Pöhlking (70.) und Constantin Westermann (71.) waren die ersten Vorboten, Peter Sieve schaffte nach Vorlage von Pöhlking dann den Durchbruch – 1:0 für Mühlen (73.). Im Anschluss daran hätte GWM die Partie entscheiden müssen: allen voran Jan Leiber (80., alleine vorm Tor) und Westermann (82., schießt über das leere Tor). „Biene war mausetot“, meinte Hinrichs. Doch ein Doppelschlag von Rene Hillebrand (90./90.+2), jeweils nach Flanken, stellte alles auf den Kopf. Hinrichs: „Nach dem 1:1 müssen wir wenigstens den einen Punkt retten.“ Es kam anders. Hansa Friesoythe - SV Bad Rothenfelde 3:2. Den Friesoythern gelang gegen die abstiegsgefährdeten Bad Rothenfelder in der ersten Halbzeit herzlich wenig. Im Spiel nach vorne lief der Ball kaum einmal über mehr als zwei, drei Stationen, in der Defensive ließ man den Gästen ein ums andere Mal viel zu viele Freiräume. So verwunderte es nicht, dass die Mannschaft aus dem Landkreis Osnabrück zur Pause durch einen Treffer von Jordan Dusinovic mit 1:0 (17.) führte. Nach einigen taktischen Umstellungen präsentierten sich die Friesoyther – und allen voran Keven Oltmer – nach dem Seitenwechsel stark formverbessert. Einen überragenden Angriff über die linke Seite mit viel Direktspiel vollendete der Stürmer mit dem Treffer zum 1:1 (52.). Sehenswert war auch sein Tor in der 66. Minute, als er eine Flanke von Magnus Schlangen per Direktabnahme zur 2:1-Führung verwertete. Zwar glich Rothenfeldes Nico Kötter nur fünf Minuten später aus, doch Keven Oltmers Torhunger an diesem Tag war noch nicht gestillt: Drei Minuten vor Ende der regulären Spielzeit erzielte er den 3:2-Siegtreffer.
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