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Für einen Abend im Rampenlicht

Rasta II-Talent Tim Insinger machte mit einer 28-Punkte-Gala auf sich aufmerksam. Am Samstag trifft sein Team auf Schwelm.

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Der Schiedsrichter zeigt's an: Tim Insinger von Rasta Vechta II beim Dreier. Eine Szene vom ProB-Spiel gegen Bernau. Foto: Schikora

Der Schiedsrichter zeigt's an: Tim Insinger von Rasta Vechta II beim Dreier. Eine Szene vom ProB-Spiel gegen Bernau. Foto: Schikora

Es sind in der Regel seine Teamkollegen, die im Fokus stehen. Wie etwa die Toptalente um Johann Grünloh und Kaya Bayram. Wie etwa die Topscorer um J.J. Culver, Kevin Smit und Leon Okpara. Aber: Mit seiner Rolle im Hintergrund kann Tim Insinger gut leben. „Für mich ist es völlig okay, einen Schritt zurückzutreten. Es ist klar kommuniziert worden, dass die Youngster im Fokus stehen. Ich versuche, Ruhe und Stabilität reinzubringen und den Laden ein bisschen zusammenzuhalten, wenn es nötig ist“, sagt der Power Forward von Rasta Vechta II.

Aber es gibt sie auch, diese Momente, in denen der 25-Jährige aus dem Schatten ins Licht tritt. So wie am vergangenen Samstag. Rasta II, Aufsteiger in die 2. Basketball-Bundesliga ProB Nord, feierte beim Schlusslicht Gießen Pointers einen lockeren 102:79-Sieg – und Tim Insinger war unbestritten der Mann des Abends. Er machte 28 Punkte, traf dabei sieben Dreier bei nur elf Versuchen. „Tim hat einen Sahnetag erwischt“, sagte Rasta-II-Coach Hendrik Gruhn danach.

„Das Spiel in Gießen gehört sicher zu den besten, die ich für Rasta gemacht habe“, erklärt Insinger vor der nächsten Aufgabe gegen die EN Baskets Schwelm (Samstag, 15.00 Uhr, Rasta-Dome). Und er blickt noch mal zurück: „Drei der ersten vier Würfe waren drin. Ich bin schnell in diesen Flow gekommen, den man so gerne hat.“ Vor allem von jenseits der 6,75-m-Linie lief es wie am Schnürchen. Es waren bereits seine Dreier 25 bis 31 in dieser Saison. Nur Kevin Smit, der Motor des Rasta-II-Spiels, hat mehr getroffene Dreier auf dem Konto (45). Insingers Trefferquote aus der Distanz ist mit 36,5 Prozent mehr als beachtlich für einen Big Man – und sogar besser als die von Smit (34,4). Insinger, 2,08 m groß, kommt sonst auf durchschnittliche Werte von 15:26 Minuten, 8,6 Punkte und 3,6 Rebounds. Wie eingangs erwähnt: Die erste Geige spielen andere.

Aber wer ist dieser Tim Insinger, der ein bisschen unter dem Radar fliegt? Er ist auf jeden Fall der Dauerbrenner im Farmteam des ProA-Spitzenreiters, er kam im Herbst 2016 vom TSV Neustadt nach Vechta und spielt damit bereits seine siebte Saison an der Pariser Straße. „Ich hab’ mich damals selbst gemeldet“, erzählt er: „Ich hab’ was gesucht, wo ich Basketball und Studium kombinieren kann.“ Insinger, der aus Helpsen im Kreis Schaumburg stammt und das Basketball-ABC beim TV Bergkrug lernte, studiert in Vechta Sport und Englisch auf Lehramt.

Zwischen 2018 und 2020 kam das Studium etwas zu kurz, denn Insinger gehörte dem BBL-Trainingskader von Pedro Calles an. Im Mai 2019 hatte er auch zwei Erstliga-Kurzeinsätze gegen Gießen und in Ulm. In der Saison 19/20 machte er das Champions-League-Abenteuer mit. „Es ging auch darum, die Deutsch-Quote zu erfüllen“, gibt er offen zu. Einmal kam er auch zum Einsatz, bei Elan Bearnais Pau-Lacq-Orthez. „Ich bin dankbar, dass ich das mitmachen konnte. Die Tour nach Jerusalem, der Sieg bei AEK Athen – das vergisst man nicht“, sagt er, schickt jedoch hinterher: „Profi-Basketball auf Dauer wäre nicht so meins.“ Das Leben abseits der Halle sei ihm auch wichtig, sagt er. Sein aktueller Semi-Profi-Status gefällt ihm, an einigen Vormittagen arbeitet er als Integrationshelfer an der Janusz-Korczak-Förderschule in Vechta.

Sportlich gibt’s auch noch schöne Ziele – wie etwa die Playoffs in der ProB. „Ich bin zuversichtlich, dass wir das schaffen“, sagt Insinger. Nach 15 von 24 Spielen liegt Rasta II als Siebter auf Kurs, ein weiterer Sieg gegen Schwelm (9.) wäre sehr hilfreich.

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