Falke Steinfeld: Die Chancen sinken, der Mut bleibt
Der Tabellenletzte der Fußball-Landesliga hechelt der Konkurrenz hinterher. Am Sonntag steigt das VEC-Derby gegen den TV Dinklage.
Carsten Boning | 25.03.2023
Der Tabellenletzte der Fußball-Landesliga hechelt der Konkurrenz hinterher. Am Sonntag steigt das VEC-Derby gegen den TV Dinklage.
Carsten Boning | 25.03.2023
Kampf gegen den Krampf: Steinfelds Oleksii Mazur und Jordy Mbossa kümmern sich um Ali Kurt. Foto: Wenzel
Die Faktenlage ist erdrückend. Nur ein Sieg in 21 Spielen, bereits 15 Punkte Rückstand auf den rettenden zwölften Platz – und selbst bei nur fünf Absteigern aus der Fußball-Landesliga wären es zwölf Punkte Differenz. Keine Frage: Falke Steinfeld, Schlusslicht im Weser-Ems-Oberhaus, wankt dem Abstieg entgegen. „Unsere Chancen sind weiter gesunken, das ist jedem klar“, sagt Steinfelds Fußballobmann Stefan Ehrenborg vor dem Derby am Sonntagnachmittag gegen den TV Dinklage (15.00 Uhr). Aber Aufgeben ist keine Option. „Der Mut verlässt uns nicht“, sagt Ehrenborg: „Der Versuch ist ja nicht strafbar.“ Und er habe nach wie vor das Gefühl, „dass alle mitziehen“. Aber natürlich verschließen die Verantwortlichen um Ehrenborg und Coach Artur Zimmermann nicht die Augen vor der Realität. „Die Wahrscheinlichkeit ist ja groß, dass es nicht reichen wird, dass es einen Neustart in der Bezirksliga gibt“, betont Ehrenborg. Längst werde zweigleisig geplant, mit Coach Zimmermann als Konstante und Fixpunkt. Vier Abgänge stehen fest: Julian Pille wechselt zum TVD, Lars Goebel und Claas Langhorst schließen sich im Sommer dem TSV Wetschen an, während Philipp Strehl zu RW Damme zurückkehrt. Der Großteil des Kaders bleibt. „17, 18 Spieler haben wir zusammen“, so Ehrenborg. Neuzugänge sind noch nicht dabei, die Gespräche laufen aber. Die sportliche Lage macht die Sache nicht einfacher, Falkes Obmann hofft allerdings, bald erstmals Vollzug melden zu können. Zurück zum Liga-Alltag: Zweimal hat Falke in diesem Jahr gespielt, zweimal gab’s ein 0:4, erst in Meppen, dann in Bevern. Zugegeben, zwei Gegner aus dem oberen Regal. Aber Fakt ist auch: Es waren die Spiele zehn und elf ohne eigenen Torerfolg. Im Vorwärtsgang drückt der Schuh – und die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass sich dieses Problem nicht einfach in Luft auflöst. Das Hinspiel in Dinklage gehört zu jenen elf Begegnungen, in denen Falke ohne Tor blieb. 0:5 hieß es Mitte September. Steffen Espelage und Bastian Dödtmann trafen jeweils zweimal für den TVD, Johann Kühling steuerte das fünfte Tor bei. Vor der Neuauflage in Steinfeld sagt TVD-Kapitän Daniel Nuxoll: „Wir sollten nicht den Fehler machen, Falke auf die leichte Schulter zu nehmen.“ Steinfeld sei mit seiner defensiven Ausrichtung ein unangenehmer Gegner. Geduld sei gefragt – und Entschlossenheit. Beim jüngsten 2:2 gegen Mühlen hat Nuxoll diese Entschlossenheit sehr wohl wahrgenommen. „Wir haben zweimal einen Rückstand aufgeholt, das war gut“, so Nuxoll. Daher könne man mit dem Punkt auch gut leben, das Derby-Remis habe sich auch besser angefühlt als das vorangegangene 1:1 gegen Voxtrup. Nun soll aber der erste Sieg 2023 her, man habe schließlich „gewisse Ziele“, erklärt Nuxoll: „Ein Top-8-Platz sollte unser Anspruch sein.“ Die schweren Beine vom Fight im Dinklager Morast sind inzwischen wieder locker (Nuxoll: „Das Derby war echt intensiv“), der TVD fühlt sich bereit, auch spielerisch wieder mehr Akzente zu setzen. Akzente, die am vergangenen Wochenende schlichtweg nicht möglich waren. Zum Personal: Bastian Dödtmann hat seine Oberschenkelblessur auskuriert und ist zurück im Training. Steffen Buddelmeyer hatte nach einem unglücklichen Kopftreffer im Derby zu Wochenbeginn noch einen Brummschädel, sein Einsatz ist fraglich.
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