Erholte Oytherinnen in Hamburg gefragt

So schön wie der vergangene 3:2-Erfolg gegen den BBSC Berlin war, er hat die Volleyballerinnen des VfL Oythe enorme Kraft gekostet. Deswegen ordnete Trainer Zoran Nikolic beim Zweitligisten diese Woche erst mal ein Regenerationstraining an: „Wir haben eine Analyse des Spiels gemacht und locker trainiert“, sagt Nikolic. Dabei haben die Spielerinnen, die zuletzt weniger gespielt haben, etwas mehr gemacht als die Stammkräfte – schließlich soll der Kader für die kommende Auswärtsaufgabe am Samstag (15.00 Uhr) beim Eimsbütteler TV ausgeruht sein.

Nach den Topspiel-Wochen gegen Borken, Leverkusen und Berlin geht es für den VfL Oythe jetzt gegen ein Team aus der unteren Tabellenhälfte. Die elftplatzierten Hamburgerinnen suchen nach nur einem Sieg aus den letzten sechs Spielen derzeit nach ihrer Form. Im Dezember war der Eimsbütteler TV in Vechta chancenlos (0:3). Zoran Nikolic findet, dass der ETV längst nicht so schlecht ist, wie es die Platzierung in der Tabelle anzeigt. „Sie haben sehr junge, talentierte Spielerinnen in ihren Reihen“, sagte der Coach. Sein Team werde den Gegner „sehr ernst nehmen“ und mit Respekt an die Aufgabe herangehen – die Erwartungen an das Spiel formuliert Nikolic aber eindeutig: „Wenn wir unsere Aufgabe ordentlich erfüllen, dann hat auch Hamburg keine Chance.“

Chancenlos waren zuletzt die meisten Gegner des VfL Oythe: Mit neun Siegen aus den letzten zehn Spielen sind die Oytherinnen neben Borken seit Längerem das formstärkste Team in der 2. Bundesliga Nord. Mit einem Sieg in Hamburg kann der VfL kurzzeitig sogar bis auf den vierten Platz vorrücken. Die Top-5-Plätze sind seit Saisonbeginn das von Trainer Nikolic ausgerufene Ziel in dieser Spielzeit. Trotz der vielen Siege kommt der VfL seit Jahresbeginn nicht vom siebten Tabellenplatz weg – dafür schmolz der Abstand zu den Teams auf den vorderen Plätzen beachtlich.

Die Reise in die Hansestadt wird der VfL Oythe ohne Sonja Radulovic antreten. Die Außenangreiferin – im Sommer aus Tschechien nach Vechta gewechselt – musste gegen Berlin verletzt das Spielfeld verlassen. Diagnose: Kreuzbandriss im rechten Knie. Die Kanadierin muss operiert werden und fällt für den Rest der Saison aus. „Das tut uns allen weh“, sagt Nikolic, der mit der Verletzung von Nachwuchsspielerin Theresa Stolle bei der zweiten Mannschaften jetzt zwei Langzeitausfälle zu beklagen hat: „Sie hat es aber gut aufgenommen“, fügt er hinzu. Dazu steht hinter dem Einsatz von Sina Albers ein Fragezeichen: Die Libera war bereits gegen Berlin angeschlagen und saß dort zu Beginn auf der Bank.