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Die TVC-Handballer werfen die Flinte noch nicht ins Korn

Die Cloppenburger haben nach einem "schwarzem Wochenende" zwar noch Frust, wollen aber wieder angreifen. Fredenbecks Trainer bleibt vorsichtig.

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Hiergeblieben: Der VfL Fredenbeck (rechts: Tim Fock) hat den TV Cloppenburg, hier mit Thies Luca Hermann erst einmal abgefangen. Beide Mannschaften führen die Oberliga an. Foto: Langosch

Hiergeblieben: Der VfL Fredenbeck (rechts: Tim Fock) hat den TV Cloppenburg, hier mit Thies Luca Hermann erst einmal abgefangen. Beide Mannschaften führen die Oberliga an. Foto: Langosch

Seit dem frühen Sonntagabend haben die Handballmänner des TV Cloppenburg den Ausgang des Titelrennens in der Oberliga Nordsee nicht mehr in der eigenen Hand. Die 22:24-Niederlage am Samstag beim TuS Rotenburg war schon eine riesige Enttäuschung gewesen, tags darauf gewann der große Konkurrent, der VfL Fredenbeck, das Spitzenspiel beim ATSV Habenhausen mit 32:29 und stieß den TVC damit vom Thron in der Tabelle.

Dabei liegen die Fredenbecker mit Cloppenburg nicht nur nach Punkten (jeweils 34:6) gleichauf, beide Teams haben mit einem Plus von 145 Treffern auch die identische Tordifferenz. Der VfL liegt derzeit nur wegen der mehr erzielten „Buden“ vorn. Aber: Am Ende entscheidet bei Punktgleichheit der direkte Vergleich – und auch bei dem haben die Cloppenburger um Haaresbreite das Nachsehen. Zum Saisonstart hatten sie in Fredenbeck mit 27:25 gewonnen, den Rückrundenauftakt aber in eigener Halle mit 32:34 verloren. Nun geben die mehr erzielten Auswärtstore den Ausschlag für den VfL.

Besonders bitter: Schon im Hinspiel hatten die Cloppenburger einen höheren Sieg leichtfertig vergeben. Eine Minute vor dem Ende hatte TVC in Fredenbeck mit 27:23 geführt, aber auf den letzten Drücker noch zwei Gegentore kassiert. Genau die tun nun besonders weh. Ähnlich unglücklich lief das Rückspiel. Michal Skwierawski erzielte zwei Minuten vor dem Ende per Siebenmeter das 31:32, anschließend aber legten die Gäste noch zwei Treffer nach, so dass Ole Harms’ Tor zum 32:34-Ende Sekunden vor Schluss nicht mehr reichte, um den direkten Vergleich für den TVC zu entscheiden.

So könnte es tatsächlich sein, dass der (zu knappe) Sieg im allerersten Saisonspiel den Cloppenburgern zum Verhängnis wird. So weit schaut Trainer Janik Köhler noch nicht, auch wenn er wegen der Niederlage in Rotenburg noch Frust schiebt: „Der sitzt noch ziemlich tief, vor allem das Wie ärgert mich. Allerdings kann ich meiner Mannschaft keinen großen Vorwurf machen. Von der handballerischen Idee und vom Kampfgeist her war es absolut in Ordnung. Aber wir haben zu viele Großchancen vergeben und manchmal aus dem Rückraum zu undiszipliniert abgeschlossen. Und von Rechtsaußen hat mir die Überzeugung gefehlt, das Tor unbedingt machen zu wollen.“

  • Das Restprogramm
  • VfL Fredenbeck (1.)
  • Elsflether TB (14.)15. April, Heim
  • TV Oyten (10.)23. April, auswärts
  • VTB/Altjührden (5.) 29. April, H
  • HSG Delmenhorst (12.) 6. Mai, A
  • TvdH Oldenburg (9.) 13. Mai, H
  • TSV Bremervörde (13.) 20. Mai, A
  • TV Cloppenburg (2.)
  • ATSV Habenhausen 15. April, H
  • Elsflether TB 23. April, A
  • TV Oyten 29. April, H
  • VTB/Altjührden 6. Mai, A
  • HSG Delmenhorst13. Mai, H
  • TvdH Oldenburg 21. Mai, A
  • ATSV Habenhausen (3.)
  • TV Cloppenburg 15. April, A
  • TuS Haren (7. )22. April, H
  • HC Bremen (8.) 29. April, A
  • SV Beckdorf (11.) 7. Mai, A
  • SG Achim/Baden (4.) 13. Mai, A
  • TuS Rotenburg (6.) 20. Mai, H

Für die restliche Saison sieht Köhler derweil keine Veranlassung, die Flinte schon ins Korn zu werfen: „Noch ist nichts verloren. Wir müssen unsere Spiele gewinnen und dann hoffen, dass Fredenbeck irgendwo Punkte verliert. Der VfL hat zwar das etwas leichtere Restprogramm als wir und es ist nicht damit zu rechnen, dass er sich noch einen Ausrutscher leistet. Aber vielleicht passiert es ja doch. Bei uns hatte auch keiner gedacht, dass wir in Rotenburg stolpern.“

Für die TVC-Männer steht am Mittwoch noch ein Wurftraining an, bevor es in eine kleine Handballpause geht. Die wollen die Cloppenburger nutzen, um für den Saisonendspurt, der am Samstag nach Ostern (15. April) mit dem Topspiel gegen den Tabellendritten, ATSV Habenhausen, beginnt und sechs Partien umfasst, alle Kräfte zu bündeln.

In Fredenbeck ist derweil die Begeisterung nach dem perfekten Wochenende für den VfL riesengroß. „Die Jungs waren am Sonntag nach dem Sieg in Habenhausen ganz happy. Ich weiß gar nicht, wann wir dort zuletzt gewonnen hatten. Aber meine Spieler waren richtig heiß und wollten unbedingt gewinnen. Die Cloppenburger Niederlage tags zuvor war natürlich eine zusätzliche Motivation“, sagt Trainer Igor Sharnikau.

Allerdings ist der 47-jährige Belarusse auf der Fredenbecker Bank weit davon entfernt, das Titelrennen schon als gewonnen zu betrachten: „Wir haben jetzt zwar den Vorteil, es in der eigenen Hand zu haben, aber es sind noch sechs Spiele und da kann viel passieren.“ Auf der anderen Seite ist der VfL, der mit zwei Niederlagen in die Saison gestartet war, inzwischen sehr gefestigt und weist aktuell eine Serie von 13 Siegen am Stück auf.

Dennoch bremst Sharnikau die Euphorie ein wenig: „Die Oberliga ist sehr gefährlich. Auf dem Papier mag unser Restprogramm nicht sonderlich schwer erscheinen, aber es wird nicht einfach. Im Hinspiel haben wir uns zu Hause gegen Oyten beim 31:29 sehr schwer getan, Altjührden ist immer gefährlich und zum Schluss spielen wir in Bremervörde – ohne Backe. Da warten noch ein paar schwere Aufgaben auf uns.“

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