Das große Kribbeln vor dem Landesligagipfel
Cloppenburgs Handballfrauen haben den SV Höltinghausen zu Gast. Der Spitzenreiter erwartet den Tabellenzweiten.
Ludger Langosch | 16.12.2022
Cloppenburgs Handballfrauen haben den SV Höltinghausen zu Gast. Der Spitzenreiter erwartet den Tabellenzweiten.
Ludger Langosch | 16.12.2022
Mit vollem EInsatz: Die Vorfreude auf das Derby zwischen dem TV Cloppenburg (rechts: Britt-Sophie Kohlsdorf, links Lisa Fehlinger) und dem SV Höltinghausen (hier Lena Walter) ist riesengroß. Foto: ll
Wer immer den Spielplan in der Landesliga Weser-Ems der Handballfrauen erstellt hat, ein würdigeres Jahresfinale hätte er/sie nicht vorgeben können. Als sei das Derby zwischen dem TV Cloppenburg und dem SV Höltinghausen nicht an sich schon brisant genug, gerät dieser kreisinterne Vergleich, das letzte Punktspiel 2022, der Staffel in der auch noch zum sportlich absoluten Spitzenspiel. Am Samstag tritt der TVC um 17 Uhr in seiner Halle an der Schulstraße als Tabellenführer gegen seinen ersten Verfolger an. Beide Mannschaften weisen vor ihrer letzten Partie der Hinrunde 18:2 Punkte auf. Die Gastgeberinnen des TVC haben lediglich die allererste Saisonbegegnung verloren. Nur zum Auftakt hatten sie beim FC Schüttorf 09 mit 23:30 das Nachsehen gehabt. Seitdem verließ die Mannschaft um Trainerin Slawka Jezierska neunmal in Folge den Platz als Sieger. Der SVH unterdessen ist als einzige Mannschaft der Landesliga Weser-Ems noch unbesiegt. Coach Marvin Muche, der die Höltinghauserinnen gemeinsam mit Kerstin Wichmann trainiert, hat neben 8 Siegen noch 2 Unentschieden (26:26 in Mühlen und 24:24 in Itterbeck) zu Buche stehen. Das macht unter dem Strich Platz 2, nur das um 29 Treffer schlechtere Torverhältnis gibt derzeit den Ausschlag zu Gunsten Cloppenburgs. Prunkstück des TVC ist sicherlich die Abwehr. Mit nur 218 Gegentreffern in den 10 Spielen bis hierher stellt Cloppenburg die mit Abstand beste Defensive der Liga. „Das wollen wir natürlich auch in diesem Derby bestätigen“, sagt Trainer Slawka Jezierska, die sich mit ihren Spielerinnen riesig auf diese Begegnung freut: „Ein Derby macht sowieso immer Spaß und in dieser Konstellation hat es das schon lange nicht mehr gegeben. Der Sieger geht als Herbstmeister in die Pause, das ist für uns zusätzliche Motivation.“ Das geht den Höltinghauserinnen indes keinen Deut anders: „Motivieren muss ich bestimmt niemanden“, meint Coach Muche. „Genau für solche Spiele macht man das Ganze ja. Anspannung und Vorfreude steigen fast schon minütlich, wir haben lange darauf hingefiebert.“ Was bedeutet dieses Derby für das Titelrennen? „Es hat natürlich eine hohe Bedeutung“, sagt Jezierska. „Aber die Meisterschaft wird nicht am Samstag vergeben. Wir sind im Moment in der Tabelle vorne, aber wir haben kein Polster. Im kommenden Jahr steht die Rückrunde an und ich denke, dass wir nahezu jedes Spiel gewinnen müssen, um den Aufstieg zu schaffen.“ SVH-Trainer schätzt die Lage ähnlich ein: „Eine Entscheidung fällt definitiv noch nicht. Der Ausgang könnte ein kleiner Fingerzeig sein – mehr aber nicht.“ Die personellen Voraussetzungen sind auf beiden Seiten gut. Nachdem hüben wie drüben in der vorigen Woche einige Spielerinnen erkrankt waren, stehen für Samstag wohl alle Akteurinnen zur Verfügung. Beide Mannschaften kennen sich bestens, große Überraschungen wird es nicht geben. „Die eine oder andere Idee habe ich aber schon, mit der Cloppenburg vielleicht nicht rechnet“, meint Muche. „Ich glaube, dass die Mannschaft gewinnt, die ihre Nerven besser in den Griff bekommt. Der Druck liegt meiner Meinung nach eher beim TVC. Er hat das Heimrecht und zudem den Vorteil,das Spielen mit ,Backe' gewohnt zu sein. „Aber wir treten voller Selbstbewusstsein an und wollen gewinnen.“ Slawka Jezierska unterdessen hat den SVH in dieser Saison son mehrfach beobachtet: „Wir wissen, wie Höltinghausen spielt“, sagt die Cloppenburger Übungsleiterin. „Vieles wird auch auf die Tagesform ankommen.“ Der Blick auf die Ergebnisse der vergangenen Saison weist keinen klaren Favoriten auf: 2021/2022 gewann Höltinghausen in Cloppenburg zunächst mit 25:20, der TVC revanchierte sich in der Rückrunde mit einem 29:25-Auswärtserfolg.
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