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Bescherung bei Rasta: Halle erstmals seit Februar 2020 wieder ausverkauft

Am Mittwochabend steigt das letzte Heimspiel des Jahres: Die Giants Düsseldorf sind zu Gast beim Tabellenführer der 2. Basketball-Bundesliga ProA. Und alle 3140 Tickets sind weg.

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Gut gelaunte Reisegruppe: Eine Momentaufnahme vom Rasta-Fanblock beim Spiel in Münster am 21. Dezember. Foto: Becker

Gut gelaunte Reisegruppe: Eine Momentaufnahme vom Rasta-Fanblock beim Spiel in Münster am 21. Dezember. Foto: Becker

Es ist lange her. Zwei Jahre, neun Monate und 28 Tage, um genau zu sein. Gemeint ist das letzte Basketball-Spiel von Rasta Vechta, bei dem der Rasta-Dome restlos ausverkauft war. 3140 Zuschauer – das gab es zuletzt am 29. Februar 2020, als die Gießen 46ers an der Pariser Straße zu Gast waren, damals noch in der 1. Liga. Steve Vasturia, Ish Wainright, Josh Young und Co. siegten mit 73:72, weil Jordan Davis kurz vor der Schlusssirene einen Dreier traf. Dann kam Corona, und alles war anders.

Warum diese kleine Reise in die Vergangenheit? Weil die Gegenwart dazu passt. Am Mittwoch (28. Dezember), wenn die Giants Düsseldorf um 20.00 Uhr beim Tabellenführer der 2. Bundesliga ProA auflaufen, wird es erstmals seit langer Zeit keine Abendkasse mehr geben. Und Hallensprecher Markus Müller kann zwischen dem ersten und zweiten Viertel, wenn die offizielle Zuschauerzahl präsentiert wird, erstmals seit dem Gießen-Spiel rufen: „Wir sind wieder ausverkauft!“ Am 1. Weihnachtstag, exakt um 15.30 Uhr, wurde in Rastas Online-Ticketshop die allerletzte Karte für das Duell mit dem Aufsteiger verkauft. Alle 3140 Tickets weg – das gab's die letzten 42 Heimspiele nicht.


Zuschauer bei Rasta nach dem 29. Februar 2020

  • Saison 2020/21, BBL: Alle 20 Heimspiele von Rasta Vechta in der Liga (17) und im Pokal (3) waren Geisterspiele ohne Zuschauer.
  • Saison 2021/22, ProA: In den ersten sechs Heimspielen hatte Rasta 2445 Zuschauer im Schnitt. Es folgten fünf weitere Geisterspiele sowie fünf Partien mit 1833 Fans im Schnitt.
  • Saison 2022/23, ProA: Die ersten sechs Partien sahen 2881 Zuschauer im Schnitt. Der bisherige Bestwert: 3008 Fans gegen Dresden.

Für Rasta Vechtas Klubchef Stefan Niemeyer ist es „ein schönes zusätzliches Weihnachtsgeschenk“. Und er ergänzte am 2. Weihnachtstag: „Wir freuen uns riesig, dass die Halle mal wieder ausverkauft ist. Ich finde das gewaltig.“ Vor der Saison hatte er das Füllen der Halle wie in den Vor-Corona-Zeiten als „riesige Herausforderung für die Zukunft“ bezeichnet. Und er gab sich damals keinen Illusionen hin: „Das geht nur mit sportlichem Erfolg.“ Dieser Erfolg hat sich eingestellt. Mit 12 Siegen in 13 Spielen ist Rasta die Nummer eins der ProA, das Team von Coach Ty Harrelson spielt zudem attraktiven Basketball.

Erstmals wieder ausverkauft – das erste Etappenziel für 22/23 hat Rasta erreicht, früher als vor der Saison erwartet. Aber klar ist auch: Die Bestätigung, die Nachhaltigkeit des Aufwärtstrends, ist „harte Arbeit“, wie Niemeyer betont. Für die beiden nächsten Heimspiele gegen die Tigers Tübingen (7. Januar) und Science City Jena (14. Januar) hat Rasta 2900 bzw. 2740 Karten verkauft.

Nach zwei sportlich enttäuschenden Jahren, in denen Niemeyer auch eine „gewisse Entwöhnung“ registriert hatte, spürt er nun einen „neuen, tollen Zusammenhalt“ zwischen Mannschaft und Fans. „Die Euphorie ist groß, das hat man zuletzt ja auch in Münster gesehen“, berichtet Niemeyer. Mehr als 250 Rasta-Fans hatten das Team drei Tage vor Weihnachten begleitet. Niemeyer fühlt sich durchaus an die guten Zeiten erinnert. „Und das Schönste ist, die Leute glücklich zu sehen. Ich glaube, das ist eine schöne Ablenkung zu all den anderen Themen, die man gerade so hat“, sagt er.

Am Mittwoch will die Harrelson-Crew der „Alarmstufe Orange“ erneut Freude bereiten. Rasta, das einzige ProA-Team mit einer makellosen Heimbilanz, peilt gegen Düsseldorf den siebten Saisonerfolg im eigenen Wohnzimmer an – es wäre übrigens der 77. Sieg im 99. ProA-Heimspiel.

Nach dem Münster-Spiel und einer Regenerationseinheit am 22. Dezember hatte das Team drei Tage frei, ehe das Training am Montagsabend wieder aufgenommen wurde – parallel zu den drei ProA-Weihnachtsspielen in Nürnberg, Trier und Quakenbrück. „Es war wichtig, den Jungs ein paar Tage frei zu geben, damit sich ihre Körper erholen und sie natürlich die Feiertage feiern können“, sagt Harrelson. Er erwartet, dass die Spieler am Mittwoch körperlich und geistig voll da sind, um der Favoritenrolle gerecht zu werden. „Das ist ihr Job“, so der Coach. Ein paar Spieler seien aber „fraglich für Mittwoch“, der Großteil des Kader sei jedoch bereit. Weitere Details nannte er nicht.

Und der Gegner? Düsseldorf, im Frühjahr als Vizemeister der ProB in die ProA aufgestiegen, hat die letzten fünf Spiele in Hagen, in Schwenningen, gegen die Dragons, in Nürnberg und gegen Trier alle verloren und dabei 96,2 Punkte im Schnitt kassiert. Nur Leverkusen hat einen längeren Negativlauf (sechs Niederlagen).

„Wir sind zu schwankend in den Entscheidungen, das ist derzeit unser Hauptproblem“, sagte Giants-Coach Florian Flabb nach dem jüngsten 84:104 gegen Trier. Topscorer im Team des 30-Jährigen – nur Dresdens Trainer Fabian Strauß ist drei Monate jünger – sind die drei Guards Booker Coplin (15,7 Punkte pro Spiel), Ryan Richmond (14,9) und Travion Hollowell (12,9).

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