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Auf Rasta Vechta wartet ein Hexenkessel

Der Spitzenreiter der 2. Basketball-Bundesliga ProA gastiert am Mittwochabend beim Aufsteiger WWU Baskets Münster.

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Duell der Guards: Rastas Joel Aminu (rechts) gegen Leverkusens Kadre Gray. Foto: Fleschenberg

Duell der Guards: Rastas Joel Aminu (rechts) gegen Leverkusens Kadre Gray. Foto: Fleschenberg

Die Anreise ist etwas länger als beim Nachbarschaftsduell in Quakenbrück, aber dennoch geht diese Partie auch irgendwie als „Derby“ durch. Die Basketballer von Rasta Vechta treten am Mittwochabend um 19.30 Uhr bei den WWU Baskets Münster an – der Spitzenreiter der 2. Bundesliga ProA ist zu Gast beim Tabellenzwölften, der im Sommer per Wildcard in die 2. Liga gekommen ist. 120 Kilometer sind's vom Rasta-Dome an der Pariser Straße bis zur Sporthalle Berg Fidel nahe des Preußen-Stadions im Süden von Münster. Anderthalb Stunden auf der A1 – ein Klacks für Team und Fans. Weit mehr als 150 Rasta-Anhänger werden den Tabellenführer begleiten.

„Gute Stimmung wird garantiert sein“, sagt Rasta-Center Robin Lodders, der am Samstag mit 23 Punkten einen großen Anteil am 77:73-Sieg bei Bayer Leverkusen hatte. Auch Topscorer Joel Aminu setzt beim Kampf um den 12. Erfolg im 13. Spiel auf die „Alarmstufe Orange“: „Wir haben schon in Quakenbrück gesehen, was für eine Stimmung unsere Fans auch auswärts in die Halle bringen können.“ Nachfolgend alles Wichtige zum vorweihnachtlichen Duell, in dem Rasta Platz eins untermauern will.

Die Lage bei Rasta: Nach dem Kraftakt in Leverkusen mit drei grottigen Vierteln und einem furiosen 29:9 im letzten Abschnitt stellt sich bei Rasta vor allem eine Frage: Wer ist wieder fit? Die Wolf-Brüder Julius und Enosch fehlten zuletzt grippebedingt, Joschka Ferner hatte Rückenprobleme. Inklusive der Youngster Kilian Brockhoff (Hand) und Noah Jänen (Hüfte) standen auf einen Schlag fünf deutsche Spieler nicht zur Verfügung. Folge: Leon Okpara aus Rastas ProB-Team erhielt ebenso wie zuvor J.J. Culver eine Aushilfslizenz und darf fünfmal in der ProA eingesetzt werden. Zur Personalsituation hüllte sich Rasta zu Beginn der Woche in Schweigen.

Die Spielstätte: Die Sporthalle Berg Fidel ist auch die Heimat der Bundesliga-Volleyballerinnen des USC Münster, die mit neun Meistertiteln, elf DVV-Pokalsiegen und vier Europapokal-Triumphen zu den erfolgreichsten deutschen Teams gehören. In seinen Glanzzeiten hat der VfL Oythe so manche Schlacht in der 3000 Zuschauer fassenden Berg-Fidel-Halle geschlagen.

Die Euphorie in Münster: Basketball ist „in“ in Münster. Mit einem Schnitt von 2292 Fans pro Partie ist Münster die Nummer zwei der 2. Liga ProA – hinter Rasta Vechta (2881). In der vergangenen ProB-Saison hatten die Korbjäger der Westfälischen Wilhelms-Universität (WWU) einen Zuschauerschnitt von 1281 in der Hauptrunde bzw. 2288 in den Playoffs. Münster, im April als überragender Meister der Nord-Staffel (21 Siege in 22 Spielen) bereits im Viertelfinale gescheitert (0:2 gegen Ulm), dann aber per Wildcard doch aufgestiegen, liebäugelt am Mittwoch sogar mit einer ausverkauften Arena.

Der Star beim Aufsteiger: 53 Länderspiele, 337 BBL-Partien (u.a. für Alba Berlin, FC Bayern, Artland Dragons), 53 Europacupspiele – Andreas Seiferth (33) hat einiges erlebt. Nach sechseinhalb Jahren in Bayreuth und einem Master-Studium der Sportökonomie zog es den 2,09-m-Center nach Münster, wo er auch eine Perspektive für die Zeit nach der Korbjagd erhalten hat. Seine ProA-Bilanz bisher: 14,3 Punkte, 8,0 Rebounds und 4,3 Assists pro Partie – in allen drei Kategorien ist er teamintern führend.

Der prominente Coach: Seit 2006 ist Björn Harmsen (40) als Trainer in der 1. und 2. Liga aktiv. Dreimal wurde er Meister in der 2. Liga, 2007 und 2016 mit Jena, 2009 mit dem Mitteldeutschen BC. Eine weitere BBL-Station waren die Gießen 46ers. 2021 kam der gebürtige Göttinger nach Münster, erst als Sportdirektor, dann als Coach. Dreimal wurde er zum Trainer des Jahres gekürt, 2009 und 2016 in der ProA, 2022 in der ProB.

Der namhafte Co-Trainer: Die Fans der Artland Dragons denken gerne an Chad Prewitt zurück. „Big Red“, so der Spitzname des Power Forwards, gehörte jenen Dragons-Teams an, die Vizemeister (2007) und Pokalsieger (2008) wurden. Zwischen 2005 und 2010 absolvierte er 151 BBL-Spiele für die Quakenbrücker. Nach Trainerstationen beim Osnabrücker SC und beim Osnabrücker TB heuerte er 2019 als Co-Trainer in Münster an.

Die Form der WWU Baskets: Münster feierte am Sonntag ein 96:80 gegen Bremerhaven, es war der erste Sieg nach zuvor fünf Niederlagen in Serie. „Es wird jetzt ein bisschen leichter gegen Vechta, weil wir den Sieg gegen Vechta jetzt nicht unbedingt mehr brauchen, weil wir ihn uns heute geholt haben“, sagte Seiferth. Ein kleiner Knoten sei geplatzt. Harmsen freute sich über „schönen Basketball“ mit 29 Assists und sieben Spielern, die zweistellig punkteten. „Sie haben großartig gespielt“, sagte er.

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