Zwischen dem Hochgefühl und dem Stimmungskiller lagen gerade mal vier Tage. Am Freitag beim 30:24-Derbysieg gegen den BV Garrel war Svenja Ruhöfer noch die gefeierte Matchwinnerin bei den Handballerinnen von SFN Vechta – am Dienstag endete ihr Trainingsabend in der Notaufnahme.
„Es war ein normaler Zweikampf und auf einmal hat es laut geknackt“, erinnert sie sich. Wenig später hatte sie die bittere Diagnose: Mittelhandbruch an der rechten Wurfhand. In diesem Jahr wird die Kreisläuferin wohl kein Spiel mehr absolvieren können. Im Drittliga-Auswärtsspiel am Sonntag (17.00 Uhr) bei Handball Bad Salzuflen fällt damit bei SFN neben der letztmalig fehlenden Neuseeland-Reisenden Luca Vodde auch die zweite Kapitänin aus.
„Das ist natürlich ein harter Schlag ins Kontor“, sagt Trainer Christoph Nisius: „Für Svenja tut es mir auch persönlich leid. Sie hatte dieses Jahr schon Corona und eine Rippenverletzung und hat sich immer wieder zurückgekämpft. Sie ist unsere Top-Torschützin und hat tolle Leistungen gezeigt in den letzten Wochen.“
Svenja Ruhöfer selbst dachte nach dem ersten Schock schon wieder positiv. „Zum Glück haben wir ja nur noch vier Spiele in diesem Jahr“, sagte die Kreisläuferin. Und auch Trainer Nisius sah das Glück im Unglück: „Es ist kein Kreuzbandriss.“ Die Rolle der 26-Jährigen am Kreis wird nun verstärkt die junge Paula Clasen übernehmen. Um ihr Erholungspausen zu verschaffen, stehen Klara Germann und Maike Deeben bereit.
„Arroganz ist ein schlechter Berater"SFN-Trainer Christoph Nisius vor dem Spiel bei Schlusslicht Bad Salzuflen
Mit der Reise nach Bad Salzuflen in der Nähe von Herford (Busabfahrt: 13.00 Uhr, ZOB) verabschiedet sich Vechta in zweiwöchige Herbstferien. Danach geht es erst am 29. Oktober mit einem Heimspiel gegen Titelkandidat HSG Blomberg-Lippe II weiter.
Aufsteiger Bad Salzuflen rangiert mit 0:10 Punkten auf dem letzten Platz der Nordstaffel. Aber Svenja Ruhöfer warnt: „Das ist ein ungemütlicher Gegner. Bei solchen Gegnern tut man sich immer schwer – gerade wir sind da leider ein bisschen anfällig.“
Auch Nisius mahnt: „Arroganz ist ein schlechter Berater. Wir müssen in jedem Spiel 100 Prozent geben, um zu punkten. Die Gefahr ist: Solche Teams sind immer heiß. Die wollen unbedingt ihre ersten Punkte in der 3. Liga holen.“
Und dass Bad Salzuflen auch Handball spielen kann, weiß man in Vechta spätestens seit der Vorbereitung. Beim Turnier in eigener Halle quälte sich SFN damals zu einem 25:24-Sieg. In der Offensive ist bei dem Team aus dem Kreis Lippe vor allem Linksaußen Lara Kleine gefährlich (30 Tore in fünf Spielen).