Das Ziel erreichte sie, wie sie selbst sagte, „auf dem Zahnfleisch gehend“, doch die Quälerei sollte sich lohnen für Inga Hintze – am Ende durfte sie sich sogar wieder „Deutsche Meisterin“ nennen.
Beim Powerman-Duathlon in Alsdorf bei Aachen startete die 42-Jährige von BW Lohne auf der Mitteldistanz über 10 Kilometer Laufen, 60 Kilometer Radfahren und noch einmal 10 Kilometer Laufen. In 3:09:12 Stunden belegte sie den starken zehnten Platz unter insgesamt 68 Finisherinnen in den Altersklassen-Wertungen. In ihrer Klasse 40-44 wurde sie damit Deutsche Meisterin. Hier kamen drei Starterinnen in die Wertung.
Inga Hintze, die im Vorjahr in Alsdorf auf der Sprintdistanz gestartet und dort ebenfalls Deutsche Meisterin geworden war, sprach von einem „tollen, intensiven Wettkampf, der mir alles abverlangte, gerade beim zweiten Lauf“. Als dreifache Mutter hat die Lohnerin zudem nicht mehr die Zeit, sich intensiv vorzubereiten.
„Da die verfügbare Trainingszeit mittlerweile sehr begrenzt ist und ich deswegen auch schon länger nicht mehr nach Plan trainiere, wusste ich, dass der zweite Lauf besonders an die Substanz geht und nicht mehr schnell wird. Da fehlen einem dann einfach die Trainingskilometer“, berichtete Inga Hintze. So fiel ihre zweite Laufzeit mit 45:06 Minuten auch deutlich langsamer aus als die erste (40:37 min). Die 60 Kilometer auf dem Rad absolvierte sie in 1:40:58 Stunden mit einem starken Schnitt von 35,7 km/h.
Für Inga Hintze war es bereits der fünfte Start in Alsdorf. „Endlich spielte auch wieder das Wetter mit und es herrschten optimale Bedingungen“, sagte sie und erklärte: „Sonst ist es dort immer super windig. Diesmal war kaum Wind da.“ Die Lauf- und die Radstrecke führten am Förderturm der ehemaligen Grube Anna und an Steinkohlebergwerken vorbei. Viele Einheimische standen zum Anfeuern an der Strecke. Zur Hochzeit des Bergbaus waren in Alsdorf 18.000 Bergleute beschäftigt.
Das Duathlon-Event fand in dieser Form allerdings zum letzten Mal statt. Grund sind steigende Kosten und sinkende Sponsoreneinnahmen. Inga Hintze bedauert das Aus: „Schade, dass dieser Wettkampf im nächsten Jahr wegfällt.“