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Amasyaspor und die Polizei-Nationalmannschaft: Mehr als nur ein Freundschaftsspiel

Am nächsten Dienstag findet in Lohne ein Benefiz-Event statt. Dazu wird im Amasyaspor-Stadion eine Lohner Auswahl zusammenkommen. Aus Schleswig-Holstein reist ein besonderer Gast an.

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Kisten schleppen am Vereinsheim: So sah es Anfang Februar bei Amasyaspor Lohne aus. Foto: Amasyaspor

Kisten schleppen am Vereinsheim: So sah es Anfang Februar bei Amasyaspor Lohne aus. Foto: Amasyaspor

Anfang Februar sah das Vereinsheim von Amasyaspor Lohne aus wie ein Lager der Deutschen Post. In den Kabinen stapelten sich die Kartons bis an die Decke, draußen unter dem Abdach sah es nicht anders aus. Sie waren vollgepackt mit Klamotten, medizinischem Material und anderen Gütern. Doch die Kartons wurden nicht etwa mit gelben Autos an die umliegenden Haushalte verteilt, sondern mit Lkws auf eine weite Reise geschickt – in die Südtürkei. Amasyaspor Lohne hatte angesichts des katastrophalen Erdbebens in der Türkei und in Syrien zur Soforthilfe aufgerufen – und sehr viele Menschen folgten damals diesem Aufruf.

Jetzt hat der kleine Verein erneut einen Aufruf gestartet – für eine Aktion, die am kommenden Dienstag (25. April) um 19.00 Uhr stattfinden wird. Dann wird eine Lohner Auswahl unter der Leitung von Trainer Thomas Schmunkamp im Amasyaspor-Stadion ein Benefizspiel gegen die Nationalmannschaft der Polizei bestreiten. Alle Einnahmen werden für die Erdbebenopfer gespendet.

Ein Hauptinitiator der Aktion war Holger Schwabe. Der Lohner, der in Hannover lebt, ist der Teamchef der Polizei-Nationalmannschaften. Sein Elternhaus steht am Bergweg – und grenzt mit dem Gartenzaun ans Gelände von Amasyaspor. Die Polizei-Nationalmannschaft ist von Montag bis Freitag im Rahmen des ersten Vorbereitungslehrgangs für die Europameisterschaft am Dümmer zu Gast – und sie trainiert in Lohne.

Für die EM hat sich die Auswahl als amtierender Europameister am 1. Dezember durch ein 3:0 in Athen gegen Griechenland qualifiziert. Die bekanntesten Spieler der Nationalmannschaft sind die ehemaligen Profis Sergej Evljuskin (u.a. VfL Wolfsburg, Hessen Kassel), Stefan Müller (u.a. Karlsruher SC) und Stephan Thee (u.a. Unterhaching, VfL Osnabrück). Im Rahmen der Vorbereitungswoche findet auch noch ein Testspiel beim Bremenligisten SV Hemelingen (Donnerstag, 27. April) statt. Im Juni folgt noch ein Abschlusslehrgang im bayrischen Eichstätt, bevor es im Juli mit einem Kader von 18 Spielern zur Europameisterschaft ins englische Newcastle geht.

Der Test in Lohne hat ob seines Charakters als Benefizspiel einen besonderen Stellenwert für die Polizisten. Dazu passt auch, dass die Leitende Polizeidirektorin Dr. Maren Freyher in ihrer Funktion als Vorsitzende des Deutschen Polizeisportkuratoriums (DPSK) aus Schleswig-Holstein anreisen wird.

Auch bei Amasyaspor freut man sich auf das Duell. Bereits am 27. Oktober hatte es ein Freundschaftsspiel gegen die Polizisten gegeben, die in der Regel in den deutschen Oberligen aktiv sind. Der Bezirksligist unterlag damals mit 2:7. Am nächsten Dienstag werden aber nicht nur Amasyaspor-Spieler der Auswahl gegenüberstehen. Thomas Schmunkamp tüftelt gerade daran, zwei Mannschaften auf die Beine zu stellen, die aus Spielern der Lohner Bezirksliga-Mannschaften zusammengestellt werden. Die Teams sollen je eine Hälfte spielen. Neben Amasyaspor-Akteuren werden also Spieler von BW Lohne II und GW Brockdorf dabei sein – hier ist Schmunkamp mit den beiden Trainern Thorsten Plogmann und Jürgen Barhorst im Kontakt.

Im Fokus steht am Dienstag dauerhaft die Hilfe für die Erdbebenopfer. Als die ersten Hilfsgüter geschickt wurden, reiste auch eine kleine Amasyaspor-Delegation an den Katastrophenort. Klubchef Ali Yilmaz und Co. knüpften dort wichtige Kontakte, über die sie fortan ihre Hilfe organisierten. In Lohne packten alle mit an – natürlich auch Amasyaspors Bezirksliga-Spieler. Bei zwei Einheiten hieß es: Kisten schleppen statt fußballspezifisch trainieren. Am nächsten Dienstag wird dann beides verknüpft: Fußball spielen und helfen.

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