30:30 - Wie viel ist der eine Punkt für den BV Garrel wert?
Drittligahandballfrauen des BVG trennen sich von LiT Tribe 1912 unentschieden. Drei Sekunden fehlen zum Sieg
Ludger Langosch | 29.01.2023
Drittligahandballfrauen des BVG trennen sich von LiT Tribe 1912 unentschieden. Drei Sekunden fehlen zum Sieg
Ludger Langosch | 29.01.2023
Mit vollem Einsatz: Garrels Johanne Fette hat sich durchgesetzt und erzielt das Tor zum 22:23. Das Duell zwischen den BVG-Frauen und Lit Tribe 1912 endete mit einem 30:30-Unentschieden. Foto: Langosch
Kurz nach der Schlusssirene setzte sich Grzegorz Goscinski, Trainer der Garreler Handballfrauen, etwas abseits des Spielfeldes auf eine Bank und versuchte, die gerade zu Ende gegangenen 60 Minuten des Drittligaheimspiels gegen LiT Tribe 1012 zu verarbeiten. Dieses Vorhaben wäre dem BVG-Coach sicherlich leichter gefallen, hätte sein Team den 30:29-Vorsprung über die Zeit gebracht, aber drei Sekunden vor dem Ende hatte LiTs Leonie Wöbking doch den Treffer zum 30:30-Endstand (13:13) erzielt. Hatte Garrel eine Woche zuvor noch das Glück auf seiner Seite gehabt und in buchstäblich letzter Sekunde das 37:36 zum Sieg bei der HSG Blomberg-Lippe II erzielt, so fehlte diesmal das Quäntchen Fortune, um den nächsten Sieg zu landen. „Insgesamt haben wir gut gespielt, aber unter dem Strich waren es doch zu viele Fehler, die wir uns geleistet haben. Das Unentschieden ist eher ein Punktverlust als -gewinn“, meinte Goscinski. Ein nachvollziehbares Fazit, schließlich hatten die Garrelerinnen den Sieg greifbar nahe. Gut eineinhalb Minuten vor dem Ende hatte Lisa Noack zum 30:28 getroffen. Aber es passte zur Achterbahnfahrt, dass diese Führung mit zwei Toren nicht reichte und am Ende eine – gerechte – Punkteteilung heraussprang. Beide Mannschaften taten sich eingangs schwer. LiT führte durch zwei verwandelte Siebenmeter mit 2:0 (6.), Kim Schilling erzielte den ersten Treffer aus dem Spiel heraus – da waren schon über neun Minuten verstrichen. Beide Mannschaften begegneten sich auf Augenhöhe, ein 12:10 für Garrel nach 25 Minuten war nach dem 2:0 der Gäste in der Anfangsphase der größte Vorsprung. Das änderte sich zu Beginn des zweiten Durchgangs. Garrel erwischte einen prima Start und lag nach nicht einmal fünf Minuten dank eines 4:0-Laufes mit 17:13 in Front. Aber wie gewonnen, so zerronnen: Die Gäste glichen nicht nur aus (19:19, 41.), sondern legten ihrerseits vor (22:20, 43.). Dem Goscinski-Team drohte die Partie zu entgleiten. Doch einmal mehr bewiesen die Garrelerinnen Moral. Sie schafften es, ihre Abwehr zu stabilisieren und so dem Spiel eine weitere Wendung zu geben. Kreisläuferin Ann-Kathrin Frangen machte aus einem 23:24 ein 25:24 für den BVG (52.). Aber auch nach diesen beiden Toren war die Entscheidung noch in weiter Ferne. Denn die Ostwestfälinnen drehten den Spieß wieder herum (26:25 für LiT in der 54. Minute). Bis zur letzten Sekunde wogte die Begegnung hin und her. Garrel legte zunächst vor, die Gäste zogen nach. Aber dem BVG bot sich die Riesenchance zur Entscheidung. Torhüterin Larissa Gärdes parierte bei 29:28-Führung einen Wurf von Außen, im schnellen Gegenzug kam Melanie Fragge völlig frei zum Abschluss, mit ihrem Aufsetzer überwand sie zwar Keeperin Vanessa Fischer, doch der Ball sprang über das Tor. Zwar gelang Lisa Noack kurz darauf das 3028, aber es reichte dennoch nicht zum Sieg. „Alles in allem geht das Unentschieden schon in Ordnung“, bilanzierte Goscinski. „Doch wenn man so dicht vor dem Sieg steht, dann will man ihn auch holen. Aber, es hilft ja nichts. Und wer weiß, wie viel dieser eine Punkt noch einmal wert sein wird.“
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