2,03-Meter-Riese setzt zum Höhenflug an
Johann Grünloh aus Löningen gehört zu den besten deutschen U16-Basketballern. Bei den Young Rasta Dragons spielt er in der Bundesliga und wurde zum Jugendnationalspieler.
Til Bettenstaedt | 01.03.2021
Johann Grünloh aus Löningen gehört zu den besten deutschen U16-Basketballern. Bei den Young Rasta Dragons spielt er in der Bundesliga und wurde zum Jugendnationalspieler.
Til Bettenstaedt | 01.03.2021
Guter Dreierschütze: Johann Grünloh (am Ball) von Young Rasta Dragons zeigt auch bei Distanzwürfen ein ums andere Mal seine Klasse. Foto: Young Rasta Dragons
Es ist zwar nicht so, dass das Tageslicht verschwindet, wenn Johann Grünloh einem gegenübertritt, eine beeindruckende Erscheinung ist er aber definitiv. 2,03 Meter lang, 93 Kilogramm schwer – und das mit gerade einmal 15 Jahren. Doch nicht nur, weil seine Statue wie gemacht für einen Basketballer ist, hat der „Riese“ aus dem Löninger Mini-Ortsteil Schelmkappe in seiner noch so jungen Karriere längst zum Höhenflug angesetzt. Grünloh hat es bei den Young Rasta Dragons bis in die Jugend-Bundesliga geschafft und zählt mittlerweile sogar zu den besten U16-Basketballern Deutschlands. „Ich hoffe, dass ich mit der Nationalmannschaft im August bei der EM in Bulgarien dabei bin“, sagt er. Dass es Johann Grünloh nach einigen Versuchen beim Fußball schnell zur beliebten Hallen-Sportart mit den beiden Körben zog, verwundert nicht. „Mit neun Jahren bin ich meinen Brüdern Paul und Leon zum VfL Löningen gefolgt.“ Der 22-jährige Paul (2,05 Meter) spielt dort noch immer, Leon (20/2,04 Meter) läuft derzeit für die BTB Royals in Oldenburg auf. Beim VfL erkannten die Verantwortlichen – insbesondere der damalige U10-Coach Nils Drees – schnell, dass mit Johann Grünloh ein echtes Talent auf Korbjagd war. Drees vermittelte ihn zum ambitionierteren TSV Quakenbrück, der Nachwuchsabteilung des aktuellen Zweitligisten Artland Dragons. Dort ließen sich seine Fähigkeiten noch besser fördern. Weil sich der Power Forward und Center weiter prächtig entwickelte, wechselte er später zu den Young Rasta Dragons. In den folgenden zwei Jahren folgte ein weiterer großer Sprung in die richtige Richtung – vor allem auch körperlich. „Ich habe in dieser Zeit 33 Kilogramm zugenommen. Muskeln aufzubauen, war und ist sehr wichtig, sonst schieben mich die anderen unter den Körben weg“, sagt Johann Grünloh, der im Sommer von der Löninger St.-Ludgeri-Realschule an ein Gymnasium wechseln möchte. Zwar ist die Saison in der Jugend-Bundesliga aufgrund der Pandemie derzeit unterbrochen, dennoch erhält Grünloh in Vechta viermal pro Woche ein rund zweistündiges Einzeltraining. „Es fehlt mir natürlich, fünf-gegen-fünf zu spielen, das ist aber immerhin bei den Lehrgängen der Nationalmannschaft möglich.“ Das sagt sein Chef-Coach bei den Young Rasta Dragons: Hanno Stein gerät fast schon ins Schwärmen, wenn er von Johann Grünloh spricht: „Johann bringt alles mit, was für eine tolle Karriere nötig ist. Er versteht das Spiel, hat die körperlichen Voraussetzungen, ist fleißig und enorm ehrgeizig. Zudem stimmt sein soziales Umfeld. Johann ist selbstbewusst, weiß, was er will, ist aber auf der anderen Seite bodenständig und bescheiden. Bei ihm stimmt die Mischung. Auch wenn jetzt keiner sagen kann, wie er sich in den kommenden fünf Jahren entwickelt, traue ich ihm eine Profikarriere zu.“ Und genau diese strebt der Jugendliche, der gerne Roller fährt, an: „Mein Ziel ist die Bundesliga, mein Traum alles, was darüber hinaus möglich ist.“ Von Donnerstag bis Sonntag steht aber zunächst einmal der nächste Lehrgang bei der U16-Nationalmannschaft auf dem Programm. „Es macht immer viel Spaß, sich mit so starken Spielern messen zu können“, sagt Johann Grünloh. Dass er sich dann auch wieder ein begehrtes Trikot mit dem Bundesadler überziehen darf, ist mehr als nur eine Randnotiz. Wenn er nach den Lehrgängen wieder zu Hause in Schelmkappe ist, gibt‘s schon mal den einen oder anderen neidischen Blick seiner Brüder Paul und Leon, die ihm seinen Erfolg sonst aber von Herzen gönnen. Zur Person: "Ich traue Johann eine Profikarriere zu."Hanno Stein, Trainer Young Rasta Dragons
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