Wenn man mit dem Bösen unter einem Dach wohnt
Thriller-Autor Linus Geschke stellt am 30. August sein neues Buch "Die Verborgenen" in Friesoythe vor. PROMENADE schaut vorab hinter die Kulissen des Krimi-Autoren.
Bernd Götting | 15.08.2023
Thriller-Autor Linus Geschke stellt am 30. August sein neues Buch "Die Verborgenen" in Friesoythe vor. PROMENADE schaut vorab hinter die Kulissen des Krimi-Autoren.
Bernd Götting | 15.08.2023
Sorgt für gruselige Schauer: Linus Geschke stellt in der Wassermühle in Friesoythe seinen neuen Thriller „Die Verborgenen“ vor. Foto: Marc Hillesheim
Man muss nur die ersten 10 Seiten aus einem seiner Krimis oder Thriller gelesen haben, schon steht man in einer ganz anderen Welt. Der Schriftsteller Linus Geschke schafft es immer wieder, seinen Erzählungen eine derart hohe Dichte an Fakten und Stimmung zu verleihen, dass der Leser schon wenigen Minuten völlig gefangen ist. Nachvollziehen können das Interessierte am Mittwoch, 30. August, wenn Geschke beim Kulturkreis Bösel-Saterland-Friesoythe zu Gast ist und in Kooperation mit der Bücherei St. Marien zur ersten Lesung im Kulturkreisjahr kommt. Damit die Stimmung auch zum Buch „Die Verborgenen“ passt, wird in der "Wassermühle" bei Kerzenschein gelesen. Der 1970 in Köln geborene Linus Geschke nennt sein neuestes Buch, das bereits ein Spiegel-Bestseller ist, ausdrücklich einen „Thriller“. Denn anders als beim Krimi, in dem das Hauptaugenmerk auf der Aufklärung eines Verbrechens liegt, existiert im Thriller eine fortwährende existentielle Bedrohung für die Protagonisten. Der Abend mit „Die Verborgenen“ verspricht also reichlich Spannung und Nervenkitzel. Dass Linus Geschke Sachverhalte erklären und Leser fesseln kann, hat er seinem Talent und seiner jahrelangen Arbeit als freier Journalist zu verdanken. Dabei ging es keinesweges immer gruselig-kriminalistisch zu – mal waren es Tauchreportagen, ein anderes Mal Reiseberichte. Für letztere Arbeiten erhielt er schon mehrere Journalistenpreise. Und weil er weiß, wie Journalisten arbeiten, wurde auch seine Buchserie über den Kölner Zeitungsredakteur Jan Römer zum Erfolg. Die Hauptfigur von inzwischen 4 Romanen, immer unterwegs mit der Kollegin „Mütze“, arbeitet in erster Linie als Reporter für ungeklärte Kriminalfälle. Titel wie „Im Wald der Wölfe“, „Das Lied der toten Mädchen“ oder „Am Morgen waren sie alle tot“ lassen schon Böses ahnen. Ein großer Erfolg gelang ihm 2018 mit der Vermarktung der Filmrechte für „Das Lied der toten Mächen“. Das Buch wurde als Fernsehfilm umgesetzt und von Felix Herzogenrath produziert. Die Erstausstrahlung erfolgte im Jahr 2021 in der ARD. In einem Interview mit „Das Erste“ wurde der Bestsellerautor damals gefragt, wieviel denn von ihm selbst in der nun verfilmten Romanfigur Jan Römer stecke. Seine ebenso sachliche wie hintersinnige Antwort „Er ist sicher nicht mein Alter Ego, aber von allen erfundenen Protagonisten wahrscheinlich der, der mir persönlich am nächsten steht. Zumindest mag er die gleiche Musik und denselben Fußballverein – allein das verbindet schon“. Auch das sind Markenzeichen von Linus Geschke: Seine Romane haben immer etwas Mystisches, eine Portion Grusel und einen bedrohlichen Unterton. Er selbst tritt dagegen freundlich auf, zeigt bei Buchvorstellungen oft Entertainer-Qualitäten. Darauf dürfen sich die Besucher schon freuen, wenn sie am 30. August um 20 Uhr die „Wassermühle“ in Friesoythe betreten. Bei Kerzenlicht, Wein und anderen Getränken ist es mit dem Wohlsein vermutlich recht bald vorbei. Die entscheidende Frage lautet dann: „Was ist, wenn das Böse nicht von außen kommt, sondern längst mit dir unter einem Dach lebt?“. Der Thriller beschreibt Sven und Franziska Hoffmann. Die beiden haben eigentlich alles, wovon sie einst träumten: eine wunderbare Tochter und ein traumhaftes Haus an der Küste. Alles könnte perfekt sein. Doch dann dringt jemand heimlich in ihr Haus ein. Plötzlich verschwinden Gegenstände und fremde Fußspuren tauchen im Keller auf. Ein unheimlicher Gast bedient sich an ihrem Essen, stöbert in den Schränken und steht neben ihren Betten, während sie schlafen. Je merkwürdiger die Vorgänge in ihrem Haus werden, desto mehr bröckelt die makellose Fassade der perfekten Familie. Und genau das ist es, was der Eindringling will….„Von allen erfundenen Protagonisten ist er wahr- scheinlich der, der mir persönlich am nächsten steht. Zumindest mag er die gleiche Musik und denselben Fußballverein.“Linus Geschke über seine Romanfigur Jan Römer
Was ist, wenn das Böse nicht von außen kommt...
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