Vom maroden Stall zum modernen Traumhaus: So lebt Familie Mählmeyer
Ein Haus aus den 60er Jahren so zu sanieren, dass es seinen Charme behält, ist eine Herausforderung. Genau dieser haben sich Maren und Philipp Mählmeyer aus Goldenstedt gestellt.
Philipp und Maren Mählmeyer leben mit ihrem Sohn Kalle in ihrem Einfamilienhaus im Goldenstedter Moor. Foto: Biegel
2019 hatten sie ihr Haus am Waldrand mitten im Goldenstedter Moor in der Zeitung entdeckt – und sich sofort verliebt. „Wir waren damals die einzigen Interessenten für das Haus“, erzählt Maren Mählmeyer, die als Lehrerin an der Marienschule in Goldenstedt tätig ist. Die Mählmeyers schlugen zu und begannen mit der liebevollen Sanierung, die sich über zwei Jahre hinziehen sollte. Erst kürzlich ist die Familie genau hierfür mit dem Nachhaltigkeitspreis im Modernisierungswettbewerb einer renommierten Fachzeitschrift ausgezeichnet worden.
Kalle Mählmeyer liebt sein gemütliches Kinderzimmer. Von der breiten Fensterbank aus führt der Blick in die Natur. Foto: Biegel
Mit Viel Herzblut und Eigenleistung zum Traumhaus
„Wir haben viel Herzblut und jede freie Minute in die Renovierung und Sanierung gesteckt und viele Arbeiten selbst ausgeführt“, erinnert sich Philipp Mählmeyer. Auch die Umsetzung ihrer Ideen und Pläne brachte er selbst zu Papier. Dabei hatte das Paar zum Zeitpunkt des Kaufes noch keine Vorstellung, wie das Haus einmal aussehen sollte. „Unsere Ziele und Wünsche kannten wir aber umso genauer: Kernsanierung mit Aufstockung auf aktuelle Standards, eine zukunftssichere Energieversorgung, möglichst kleine Flure, um keinen Platz zu verschenken, die Unterteilung des Hauses in einen privaten und einen öffentlichen Bereich und die Ausrichtung des Wohnraums hin zum Garten.“
Hoch hinaus: Das Wohnzimmer haben die Mählmeyers luftig und hell gestaltet. Von hier aus geht es über zwei große Panoramafenster in den weitläufigen Garten. Foto: Biegel
Wie viel Arbeit es tatsächlich sein würde, war den Mählmeyers, die heute mit ihrem Sohn Kalle in Goldenstedter Moor leben, zunächst nicht klar. „Vor unserem Umbau war das Gebäude unterteilt in das Wohnhaus im Norden und einen Stall im südlichen Teil“, erzählt Philipp Mählmeyer, der als Software-Entwickler in Vechta tätig ist. „Im EG befanden sich der Haupteingang, eine Küche, das Wohnzimmer, ein kleines Bad und zwei Kammern.
Ein Hauswirtschaftsraum verband den Wohnbereich mit dem Stall.“ Genau dieser konnte aus statischen Gründen nicht wie geplant umgebaut werden, da sich Güllegruben unter diesem befanden. „Wir mussten ihn teilweise abreißen und mit derselben Grundfläche neu aufbauen.“ Hier entstand der großzügige Wohnbereich des Hauses. Die kleinen Stallfenster wurden zum Garten durch ein 5,5 Meter großes Panoramafenster ersetzt. Herzstück des Wohnzimmers ist ein 3,6 Meter langer Tisch. Daneben beinhaltet dieser Gebäudeteil auch die offene Küche mit Kochinsel und ein Gäste-WC.
Foto: Biegel
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Foto: Mählmeyer
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Foto: Biegel
Im ehemaligen Wohnhaus brachte die Familie alle privaten Zimmer unter. „Das Obergeschoss bildet einen separaten Bereich für Kinder“, erzählt Maren Mählmeyer. Dort befinden sich neben zwei Kinderzimmern mit offenen Balken ein weiteres kleines Badezimmer und ein Gästezimmer. Zudem befindet sich oberhalb der Küche eine Galerie, die als Spielbereich genutzt wird.
„Als nächstes möchten wir spezielle Netze zwischen den Sparren im Obergeschoss spannen - und ein Saunamobil im Garten wäre auch toll!“Maren Mählmeyer
Für den Umbau wurden alle Fenster ausgebaut, Heizkörper abgebaut und alte Heizungs-, Wasser- und Elektroleitungen entfernt. Die Ölheizung wurde demontiert. Um einen höchstmöglichen KfW-Standard für Sanierungen zu erreichen, wurde das alte Mauerwerk nach außen zusätzlich gedämmt und neu verklinkert. Das Dach wurde vollständig ersetzt. Die neuen Fenster sind durchweg dreifach verglast, unter dem Estrich im Erdgeschoss dämmten Mählmeyers noch einmal nach. Die Fußbodenheizung bezieht die Wärme aus einer Erdwärmepumpe.
„Als nächstes möchten wir gerne spezielle Netze zwischen den Sparren im Obergeschoss anbringen, in denen die Kinder dann spielen und auch schlafen können“, erzählt Maren Mählmeyer. „Und ein Saunamobil im Garten, das wäre toll“, schwärmt ihr Mann. Aber das hat noch etwas Zeit.