Schnitzeljagd mit Tücken
Geocachingtour im Naturpark Dümmer: 3 Routen sind dort im Angebot. Stefan Freiwald hat für OM online eine von ihnen getestet.
Stefan Freiwald | 21.04.2021
Geocachingtour im Naturpark Dümmer: 3 Routen sind dort im Angebot. Stefan Freiwald hat für OM online eine von ihnen getestet.
Stefan Freiwald | 21.04.2021
Die Karte allein reicht nicht immer zur Navigation bei der spaßigen Geocaching-Tour des Naturparks Dümmer. Foto: Stefan Freiwald
Schnitzeljagd einmal anders: Das verspricht die Naturpark-Organisation mit ihren neuen 3 Rundkursen. Unser Fazit vorab: Die Radtour mit Schatzsuche und Rätselei zwischen Aschen und Diepholz macht Spaß. Allerdings gehört auch Pfadfinderspürsinn dazu. Das liegt vor allem am Kartenmaterial, das der Naturpark Dümmer in seinen Flyer druckt. Mit dieser Karte, auf der sämtliche Straßennamen fehlen, sollen sich angehende Geocacher zurechtfinden. GPS-Geräte und Handys würden nicht benötigt, heißt es. Frohen Mutes also testen wir die Route mit der Karte. Wir wählen den Einstieg an der Bundesstraße 69 zwischen Vechta und Diepholz gegenüber der Sandgrube – und fahren 50 Meter in einen Wald hinein, in dem der erste Geocache verborgen sein soll. Der einzige Hinweis auf der Karte: "Ein dicker 6er im Lotto am Wegesrand". Aha, auf Lotto oder 6er deutet hier nichts. Nach 10 Minuten Suche nehmen wir dann doch das Smartphone zur Hilfe und geben die angegebenen Koordinaten ein. Zu spät abgebogen. Die Karte ist zu ungenau oder wir zu doof. Na gut, wieder zurück zur Bundesstraße und auf den richtigen Weg. Jetzt findet sich der Cache fast von selbst. Er besteht – wie üblich – aus einem Röhrchen, in dem ein kleines Logbuch liegt, in das man sich einträgt. Im Gegensatz zum bekannten Geocaching steht darauf ein Wort, das in den Flyer übertragen wird und mit den übrigen 7 Logbüchern auf der Strecke einen Lösungssatz ergibt. Manchmal müssen wir auch an Schildern am Wegesrand nach Buchstaben suchen. Das sorgt für Abwechslung. Die Schnitzeljagd-Idee kommt an. Etliche Radfahrer scheinen das gleiche Ziel zu haben wie wir. "Na, suchen Sie auch den Schatz", ruft ein Familienvater schon von Weitem in unsere Richtung. Geheime Suche ohne Zuschauer ist sonst oberstes Gebot der Geocacher. Doch die fällt an einem schönen Sonntag richtig schwer. Weiter geht es über gut ausgebaute Radwege nach Aschen und die Hunte entlang durch tolle Landschaft und pittoreske Dörfer nach Diepholz und von dort am Heeder und Aschener Moor entlang zum Ausgangspunkt. Unterwegs heben wir die Schätze, die professionell versteckt aber auch für Kinder schnell zu finden sind. Das erspart jede Menge Frust. Der entsteht jedoch, weil wir oft anhalten müssen, um nochmal auf die ausgedruckte Karte zu schauen. Das müsste jedem altmodisch und umständlich vorkommen, der Apps wie Outdooractive und Komoot gewohnt ist. In diesen Apps suchen wir vergeblich nach der tollen Radroute. Während das Tecklenburger Land und der Landkreis Osnabrück viele Wanderstrecken und Radtouren längst dort einstellt, scheinen wir in dieser Region noch Nachholbedarf zu haben. Andere integrieren die Schätze bei einer derartigen Tour in die offiziellen Geocaching-Apps. Ein Smartphone hat heutzutage fast jeder. Und für alle, die sich nicht navigieren lassen möchten, für die gibt es noch die (verbesserungswürdige) Karte auf dem Flyer. Nach rund 3 Stunden und 3 Kugeln Diepholzer Eis im Magen haben wir die 18 Kilometer lange, sehenswerte Runde geschafft. Gut, dass wir das Handy dabei hatten, sonst hätten wir uns sicher öfter verfahren. Den Lösungssatz haben wir auch herausbekommen. Hoffentlich. Denn es gibt etwas zu gewinnen.An diesem Tag sind viele Schnitzeljagd-Fans unterwegs
Die Einbindung in Outdooractive und Komoot fehlen
Fakten:
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