Mit E-Bikes durch (Bier-)Gärten radeln
Die neue geführte Tagestour des Zweckverbands Hasetal findet auf Anhieb viel Anklang. Auf 56 Kilometern Länge führt die Route zu traumhaften Gärten und idyllische Biergärten.
Matthias Ellmann | 12.07.2020
Die neue geführte Tagestour des Zweckverbands Hasetal findet auf Anhieb viel Anklang. Auf 56 Kilometern Länge führt die Route zu traumhaften Gärten und idyllische Biergärten.
Matthias Ellmann | 12.07.2020
Über die Hase hinweg: Die geführte (Bier-)Gartentour des Zweckverbands führt die E-Bike-Fahrer über verkehrsarme Wege. Fotos: Matthias Ellmann
Gelungene Premiere für die (Bier-)Gartentour des Zweckverbands Hasetal: Die über 20 Teilnehmer der Erstauflage dieser E-Bike-Rundfahrt zeigen sich rundum zufrieden, als sie am späten Nachmittag wieder am Start- und Zielpunkt, dem Restaurant Pfauenhof im Essener Ortsteil Brokstreek, eintreffen. 55 genussvolle Kilometer liegen hinter den Radlern, denen auch der ein oder andere Regenschauer unterwegs die gute Laune nicht verderben konnte. Fast alle sind Wiederholungstäter, haben bereits an ähnlichen Angeboten der Hasetal-Touristik teilgenommen und freuen sich jetzt auf die (Bier-)Gartentour, die seit diesem Jahr neu im Programm ist und traumhafte Gärten und idyllische Biergärten verheißt. Zunächst aber erfolgt nach dem gemeinsamen Frühstück und Kennenlernen für die wenigen E-Bike-Novizen eine Einführung in Technik und Handhabung des Fortbewegungsmittels. Das übernehmen die beiden routinierten Reiseleiter, Albert Vaske aus Essen und Hans Lückmann aus Lastrup. Ihnen zur Seite steht an diesem Tag zudem Andrea Lübke aus Badbergen. Nicht alle Teilnehmer greifen auf die Leihräder der Hasetal-Touristik zurück, einige haben auch ihre eigenes E-Bike mitgebracht. Überraschend schnell und homogen kommt dann die große Gruppe in Schwung. Auf dem Weg nach Essen hat eine Frauen-Kegeltruppe ihr Heimspiel. Die Damen kennen hier fast jeden Grashalm. Für die Teilnehmer aus Altenoythe oder Bissendorf hingegen ist der Schneewall hinter dem Bahnhof in Essen absolutes Neuland. Er wurde vor über 100 Jahren angelegt, um die Bahnstrecke vor den Ostwinden und Schnee zu schützen, erläutert Reiseführer Vaske der Gruppe. Weiter geht es auf nahezu autofreien Wirtschaftswegen nach Kneheim, wo Anton Ottenweß sein Gartenparadies für die Radler öffnet. In den 1980er Jahren gestaltete Ottenweß die um seinen Hof liegenden Weiden zu einem Naturgarten um, der nun auf mehreren tausend Quadratmetern die Besucher erfreut und Inspiration bietet für die Künstlerinnen Stefanie Taubenheim, Christine Kramer-Künnen und Käthe Fraas, die ihre Ateliers und Werkstätten für die Radtouristen öffnen. Nun aber flott wieder in die Pedalen getreten. Es geht nach Lastrup, wo im „Kalieber-Stützpunkt“ die erste Stärkung wartet. Auf 700 Quadratmetern finden hier Fleisch- und Grillliebhaber alles, was das Herz begehrt. Sterne- und Chefkoch Kai Klinkel erläutert bei kühlen Getränken im Biergarten Geschichte und Philosophie hinter der Edelmarke Kalieber, bevor er Currywurst vom Bentheimer Schwein mit Kartoffelspalten auftischt. Vorbei am neuen Lastrup Bürgerhaus, dem „Haus der lebendigen Mitte“, geht es weiter, dank E-Antrieb auch bei heftigem Gegenwind ohne Schweißperlen auf der Stirn, durch den schönen Dorfpark und über Hamstrup und Lodbergen nach Böen, wo Werner Lüdeke-Dalinghaus die Gruppe bereits vor seinem gleichnamigen Gasthaus erwartet. Für den Biergarten dort ist es leider zu nass, aber auch drinnen schmecken die Getränke. Die Kegeldamen entkorken die erste Sektflasche. Bei so viel Gemütlichkeit und den zahlreichen Klönschnacks unterwegs ist allerdings die Uhrzeit schon weit vorangeschritten. Die Reiseleiter sind flexibel, die Gruppe entscheidet, den nach den Vorgaben Karls des Großen bepflanzten Karlsgarten in Menslage diesmal auszulassen und stattdessen auf direktem Wege im Gasthof Scheier im artländischen Borg eine Zeitreise zu unternehmen. Kaffee und Kuchen im 60er-Ambiente, das hat was und bildet den perfekten Abschluss der (Bier-)Garten-Premientour.
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