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Michael Knelangens Motto lautet "machen, machen, machen"

Sehr persönliche Ansichten – immer dieselben 10 Fragen. Dieses Mal: Michael Knelangen. Der Flüchtlingssozialarbeiter verbringt aktuell viel Zeit mit dem Hausbau, kann aber beim Tatort entspannen.

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Engagiert sich für Flüchtlinge: Michael Knelangen organisiert im Friesoyther Franziskushaus das Café International, bei dem sich Flüchtlinge und Einheimische begegnen. Foto: Hahn

Engagiert sich für Flüchtlinge: Michael Knelangen organisiert im Friesoyther Franziskushaus das Café International, bei dem sich Flüchtlinge und Einheimische begegnen. Foto: Hahn

Und? Wie ging es in letzter Zeit?
Es war stressig, ich habe gemeinsam mit meiner Frau ein Haus gebaut. Deswegen hatte ich in letzter Zeit viel zu tun mit all den Entscheidungen, zum Beispiel welche Lampen es sein sollen oder wie der Garten gestaltet wird. Auch beruflich bin ich ziemlich eingespannt, weil es viele Flüchtlingszuweisungen gibt und die Migrationsberatung sehr gefragt ist. Das ist zwar alles herausfordernd, macht mir aber auch Spaß.

Was haben Sie sich einmal so richtig gegönnt?
Wir waren mit der ganzen Familie richtig schick und regional essen. Man konnte endlich mal wieder in entspannter Atmosphäre lange zusammensitzen, ausgelassen quatschen und lecker essen. Das habe ich mir gegönnt, da sonst immer nur der Hausbau im Kopf ist.

Wenn Sie König von Deutschland wären: Was gehört als Erstes abgeschafft?
Monarch wäre ich nicht gerne, ich würde nicht von oben herab regieren wollen. Wenn ich entscheiden dürfte, würde ich die Bürokratie abbauen. Damit plage ich mich in meinem Job oft herum. Außerdem fände ich es wünschenswert, dass die Schere zwischen Arm und Reich sich langsam schließt. Wir sollten weniger mit Vorurteilen arbeiten, sondern mehr auf die Gemeinschaft setzen. 

Welchen Traum werden Sie sich als nächsten erfüllen (können)?
Mein Traum war es schon immer einen eigenen Garten zu haben. Das habe ich mir jetzt mit dem Hausbau ermöglicht. Jetzt muss der Garten nur noch angelegt werden, allerdings hat meine Frau da auch noch ein Wörtchen mitzureden. Gartenarbeit bedeutet für mich Auspowern und Entspannung gleichzeitig, ich bin sehr gerne im Grünen. 

Was tun Sie am liebsten?
Ich frühstücke gerne lang und ausgiebig mit meiner Frau und meiner Tochter. Mit einer Tasse Kaffee morgens lange Gespräche führen und alle viere von sich strecken – diese Geselligkeit liebe ich. 

Welche Eigenschaften mögen Sie an sich selbst? Und welche nicht?
Ich würde behaupten, dass ich zielstrebig bin und gut zuhören kann. Ich bin immer für jeden da und bin ordentlich. Außerdem sagt man mir nach, dass ich ein kleiner Quatschkopf bin. Selbst wenn die Welt untergehen würde, würde ich noch rumblödeln. Ich bin aber auch ungeduldig und nehme mir zu wenig Zeit für mich selbst. Mein Motto lautet "machen, machen, machen". Ich stehe immer unter Strom und bin kaum zu bremsen. Da würde es mir manchmal guttun, einen Gang runterzuschalten.

Welche TV-Sendung mögen Sie am liebsten?
Tatort schauen ist bei uns ein Ritual, jeden Sonntag um 20.15 Uhr ist der Tatort ein Muss. Dabei kann ich komplett abschalten. Am liebsten gucke ich den aus Dortmund, ich mag den Hauptkommissar Faber.

Mit wem würden Sie sich gerne einmal treffen?
Ich würde unglaublich gerne Dirk von Lowtzow kennenlernen, den Schriftsteller und Sänger der Band Tocotronic. Ich verfolge Tocotronic seit 20 Jahren. Wenn ein neues Album herauskommt, kaufe ich es, ihre Musik ist mein stetiger Begleiter. Ich mag von Lowtzows Art sich zu artikulieren, er ist unfassbar klug und zieht mich mit seiner Präsenz in seinen Bann. Als ich Tocotronic letztes Jahr in Kiel live gesehen habe, habe ich mich aber leider nicht getraut ihn anzusprechen.

Was würden Sie gerne einmal wieder essen?
Eine richtig herzhafte und leckere Lasagne. Obwohl ich die auch selber kann, lasse ich mich da gerne bekochen, meine Frau macht eine sehr gute Lasagne. Ich frage sie schon immer, wann es das nächste Mal wieder Lasagne gibt. 

Welches Thema bei OM-Medien hat Sie am meisten beschäftigt?
Ich lese morgens gerne bei meiner Tasse Kaffee die Ergebnisse aus dem Lokalsport. Beruflich interessiert mich vor allem die Debatte, wie viele Flüchtlinge die Stadt aufnimmt, wie das ablaufen soll und so weiter. Die Informationen kriege ich natürlich auch so, aber mich interessiert auch die gesellschaftliche Sicht.


Zur Person:

  • Michael Knelangen ist 39 Jahre alt, verheiratet und Vater einer 10-jährigen Tochter.
  • Der Friesoyther ist Mitarbeiter des Caritas-Sozialwerks-St.-Elisabeth und leitet ein Flüchtlingswohnheim in Friesoythe.
  • Zudem organisiert er das Friesoyther Café International, bei dem sich Flüchtlinge und Einheimische beim Kaffeetrinken im Franziskushaus begegnen. Außerdem engagiert er sich bei dem Projekt „Garten für Alle“.
  • In seiner Freizeit verbringt Knelangen gerne Zeit mit seiner Familie und Freunden oder widmet sich der Gestaltung seines Hauses.

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