Und? Wie ging es in letzter Zeit?
Gut! Der Sommer steht vor der Tür. Die Temperaturen steigen und die Leute werden zufriedener. Ich bin ein absoluter Sommermensch und freue mich immer sehr, wenn die Kurze-Hosen-Zeit anbricht und man endlich wieder nach Corona uneingeschränkt Unternehmungen tätigen kann.
Was haben Sie sich einmal so richtig gegönnt?
Eine Simson Schwalbe aus der damaligen DDR. Fahrten übers Land in den Sommerabenden habe ich immer sehr genossen. Leider musste ich die Schwalbe verkaufen, da ein Umzug anstand und aus Platzgründen kein Unterstellplatz zur Verfügung stand. Den Verkauf bereue ich bis heute.
Wenn Sie König von Deutschland wären: Was gehört für Sie als Erstes abgeschafft?
Ich würde mich für ein modernes Familienrechtssystem einsetzen. Die aktuellen Gesetze sind veraltet und nicht mehr zeitgemäß. Die Erziehung der Kinder wird im Falle einer Trennung in der Regel nur der Mutter zugesprochen und der Vater darf zahlen. In der Regel sieht der „gute“ Vater das Kind alle 2 Wochen für ein paar Stunden. Gleichberechtigung? Fehlanzeige! Warum nicht grundsätzlich das Wechselmodell in Deutschland einführen und anwenden? Andere EU-Länder machen es uns vor, mit positiven Studienergebnissen. Klar ist jeder Fall separat zu sehen und zu prüfen, aber wir sind mittlerweile in einer Zeit angekommen, wo Kinder ein Recht auf beide Elternteile haben, sofern die Erziehungsfähigkeit der Eltern und das Wohl des Kindes nicht in Frage gestellt wird. Väter übernehmen immer mehr Rollen der Erziehung und Mütter wollen auch mehr Erfolg in der Arbeitswelt. Warum wird der Kindesunterhalt in der Regel nur von dem Gehalt des Vaters abhängig gemacht? Gleichberechtigung? Fehlanzeige! Unzählige Gerichtstermine finden auch hier bei uns im Amtsgericht Vechta statt. Es wird Zeit, dass die Gerichte und das Jugendamt durch neue, faire Gesetze entlastet werden und endlich ein Umdenken stattfindet.
Welchen Traum werden Sie sich als nächsten erfüllen (können)?
Eine Reise nach New York. Seit den Terroranschlägen am 11. September 2001 reizt es mich sehr, das Denkmal und das Museum zu besuchen. Die damaligen Szenen sind in allen unseren Köpfen. Das waren prägende Bilder, die man nie wieder vergisst.
Was tun Sie am liebsten?
Ich spiele und tobe sehr gerne mit meinem Sohn Finn. Das ständige Kinderlachen erfüllt mich mit Glück und Stolz zugleich. Kinder sind einfach etwas ganz Tolles.
Welche Eigenschaften mögen Sie an sich selbst? Und welche nicht?
Ich bin sehr ehrgeizig. Vieles habe ich mir in meiner beruflichen Zeit selbst beigebracht. Der europaweite Verkauf von Brenn- und Kraftstoffen und der Start des Verkaufs von "KlimaDiesel", der bis zu 90 Prozent CO2-neutral ist, sind meine "Babys" in unserem Familienbetrieb. Bei uns in der Familie redet man oft von dem "Brämswig-Kopf". Traditionsmäßig sind wir somit oft stur. Eine Eigenschaft, die ich manchmal an mir selbst nicht mag. Dennoch findet man in jeder Situation einen Weg und eine Lösung mit mir.
Welche TV-Sendung mögen Sie am liebsten?
Ganz klar: Montagabend, 20.15 Uhr: "Wer wird Millionär?" mit Günther Jauch. Das Mitraten begeistert mich sehr. Selbst mal auf dem Stuhl Platz zu nehmen, würde ich mir wohl nicht zutrauen. Aber ich war mal als Zuschauer vor Ort. Sehr interessant und wirklich empfehlenswert.
Mit wem würden Sie sich gerne einmal treffen?
Michael Schuhmacher. Als Kind saßen wir am Wochenende immer vor dem Fernseher, wenn Formel 1 lief. Im Kleiderschrank habe ich sogar noch das Ferrari-Shirt, das ich als Kind getragen habe. Mich selbst hat der Rennsport auch mal gepackt und bin selbst viele Kartrennen in Deutschland und Belgien gefahren. Der Skiunfall von Michael Schuhmacher im Dezember 2013 erschüttert mich bis heute. Ich hoffe sehr, dass er wieder verhältnismäßig gesund wird.
Was würden Sie gerne einmal wieder essen?
Gemüsesuppe von Oma Öl. Leider ist sie schon verstorben. Viele aus der Familie haben versucht, ihr Essen nachzukochen, doch bei Oma schmeckte es halt immer am besten. Des Weiteren würde ich gerne wieder Spanferkel essen. Bei der Neueröffnung der damaligen Kneipe "Abpfiff" im Lohner Heinz-Dettmer-Stadion gab es für die geladenen Gäste Spanferkel. Der Bewegungsdrang nach dem Essen war überschaubar. Für mich war es bisher das erste und letzte Mal, dass ich Spanferkel gegessen habe. Es wird also wieder Zeit.
Welches Thema bei OM-Medien hat Sie am meisten beschäftigt?
Die Zusammenlegung der Krankenhäuser Vechta und Lohne. Ich persönlich sehe es kritisch, dass Lohne bei wachsender Bevölkerung ein Krankenhaus verliert. Ein Standort zwischen Lohne und Vechta mit Erweiterungsmöglichkeiten und neuer Infrastruktur wäre zwar teurer, aber sinnvoller. Die jetzige Verkehrssituation rund um das Vechtaer Krankenhaus ist eine Katastrophe. Und da soll das Zentralklinikum entstehen? Die Planungen, die im Industriemuseum Lohne vorgestellt wurden, trafen bei mir auf Unverständnis. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das funktioniert.
Zur Person:
- Michael Brämswig ist ledig und Vater eines Sohnes (Finn).
- Er ist 31 Jahre alt und lebt in Lohne.
- Der Kaufmann für Großhandelsgeschäfte ist Inhaber des Mineralölvertriebs Ludger Brämswig in Lohne. Er führt die Firma zusammen mit seinem Vater Ludger Brämswig.
- Brämswig spielt gerne Fußball, schwimmt, fährt Fahrrad und ist leidenschaftlicher Schütze im Schützenverein Lohne.
- Der Mineralölhändler ist Ortsgruppensprecher der FDP Lohne und Obmann beim Bundesverband mittelständischer Mineralölunternehmen Uniti im Bereich Tankstelle.