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Ludger Deters mag alte Mühlen und historische Maschinen

"Mensch der Woche": Der 70-jährige aus Lohne engagiert sich mit viel Freude im Freundeskreis Schweger Mühle in Dinklage und im Industriemuseum Lohne.

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Hier kennt er sich bestens aus: Ludger Deters vor einem Mahlgang, der mit Windkraft angetrieben wird, in der Schweger Mühle in Dinklage. Foto: Klöker

Hier kennt er sich bestens aus: Ludger Deters vor einem Mahlgang, der mit Windkraft angetrieben wird, in der Schweger Mühle in Dinklage. Foto: Klöker

Ludger Deters, den wir als „Mensch der Woche“ porträtieren, ist von Mühlen und Maschinen fasziniert. So engagiert er sich ehrenamtlich mit großer Freude für den Freundeskreis Schweger Mühle und das Industriemuseum Lohne.  Ludger Deters, der in Lohne geboren wurde und aufwuchs, ist 70 Jahre alt und seit 42 Jahren mit Ursula verheiratet. Nach dem Abitur am Gymnasium Antonianum in Vechta studierte Ludger Deters an der TU Clausthal Maschinenbau. Darauf arbeitete er sechs Jahre als Hochschulassistent an der TU Clausthal und promovierte hier zum Dr.-Ing..

Erst Konstruktionsleiter, dann Professor

Danach war er 11 Jahre als Entwicklungs- und Konstruktionsleiter in zwei Maschinenbaufirmen in Köln und in Remscheid tätig – zum einen im Bereich Vakuumpumpen und zum anderen im Bereich Textilmaschinen, mit denen Kunststofffäden weiterverarbeitet wurden. Dann erhielt er den Ruf als Professor für Maschinenelemente und Tribologie an die Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg und war dort 23 Jahre Leiter des Instituts für Maschinenkonstruktion.

Forschung auf Gebiet der Tribologie

Neben der Durchführung von Lehrveranstaltungen forschte Ludger Deters auf dem Gebiet der Tribologie (Reibung, Schmierung und Verschleiß). Schon während der Zeit an der Universität hatte Ludger Deters Freude am Erhalt und der Wiederinbetriebnahme einer alten Wassermühle in seinem damaligen Wohnort Räbke im Landkreis Helmstedt. Unter Einbindung von Maschinenbau-Studenten wurden Konstruktionszeichnungen erstellt, nach denen dann fehlende Teile ergänzt und defekte Teile erneuert wurden. Somit wurde es möglich, dass in der alten Wassermühle mit Wasserkraft und historischer Technik wieder Mehl gemahlen werden kann.

Nach der Pensionierung zurück in den Landkreis Vechta

Nach seiner Pensionierung im Jahr 2016 zog Ludger Deters mit seiner Frau Ursula wieder in den Landkreis Vechta zurück. Schon bald danach schloss er sich dem Freundeskreis Schweger Mühle an und wurde von den rund 30 Mitgliedern sehr herzlich aufgenommen. Beim Freundeskreis Schweger Mühle steht das Arbeiten im Team und das gemeinsame Voranbringen und Erledigen von Aufgaben, die vorher geplant werden, im Mittelpunkt.

Führungen, Brotbacken und Bewirtung

So werden Veranstaltungen mit Mühlenführungen, Brotbacken und Bewirtung durchgeführt sowie Instandhaltungs- und Verschönerungsarbeiten. Ferner werden Besuchergruppen durch die Mühle geführt. Jedes Mitglied des Freundeskreises kann sich freiwillig mit seinen Fähigkeiten und seinem Zeitbudget bei der Umsetzung der zu erledigen Aufgaben einbringen.

Instandhaltung der Schweger Mühle

Ludger Deters ist beim Freundeskreis Schweger Mühle zusammen mit den sehr engagierten Mitgliedern der Instandhaltungsgruppe verantwortlich für die Technik in der Mühle, wie den Mühlenantrieb, die Einrichtungen zur Mehlgewinnung und das Mühlengebäude sowie deren Wartung und Instandhaltung.

Ansprechpartner der Stadt Dinklage

Außerdem bringt er als Ansprechpartner der Stadt Dinklage, der Pächterin der Mühle, bei größeren durchzuführenden Instandsetzungsarbeiten wie bei der gerade stattfindenden Erneuerung der Galerie der Mühle die Interessen des Freundeskreises ein. Viel Spaß bereiten Ludger Deters immer die Veranstaltungen "Vom Korn zum Brot" mit Grundschulklassen aus den umliegenden Schulen. Hierbei können die Grundschüler selbst Mehl mahlen und erfahren, wie mühsam dieses per Hand ist.

Auch fasziniert von historischen Maschinen

Fasziniert ist Ludger Deters auch von historischen Maschinen. Er ist im Industriemuseum Lohne aktiv, um mitzuhelfen die Maschinen, die in Lohner Firmen hergestellt wurden oder in Lohner Fabriken beispielsweise zur Herstellung von Korken, Pinseln oder Kunststoffartikeln dienten, für die Zukunft zu erhalten und deren Funktionsweise für die Museumsbesucher zu verdeutlichen.

Darstellen, wie Maschinen funktionieren

Neben der Mitarbeit in Teams zur Inventarisierung von neuen Ausstellungsstücken und zur Vorbereitung von Ausstellungen findet Ludger Deters besonders das Erstellen von Funktionsprinzipien von historischen Maschinen und deren einfache Darstellung spannend. Damit wird für die Museumsbesucher das Verständnis für die Funktion der ausgestellten Maschine deutlich verbessert.

Forschernachmittage bereiten ihm viel Spaß

Ganz wichtig sind für Ludger Deters auch die im Museum im Team durchgeführten Forschernachmittage für Kinder. Hierbei werden den Kindern zunächst einfache technische und naturwissenschaftliche Zusammenhänge vermittelt, die diese dann in selbst gebauten Modellen umsetzen können, wie in einer Fachwerkbrücke, einem Nussknacker mit Kniehebel oder einem Kran mit Flaschenzug. Ziel ist, dass bei den Kindern Interesse für die Technik, Interesse am Handwerk oder auch am Ingenieurberuf geweckt wird. Für Ludger Deters ist es immer sehr befriedigend, wenn die Kinder mit Begeisterung bei der Sache sind und wenn sie ihren Eltern voller Stolz die selbst gebauten Modelle zeigen.

Golfen und Fahrradfahren

Neben seinen ehrenamtlichen Tätigkeiten ist Ludger Deters noch für die Otto-von-Guericke- Universität Magdeburg als Betreuer von Doktorarbeiten tätig. Die verbleibende Freizeit verbringt er gerne auf dem Golfplatz und mit Fahrradfahren, wobei mit einer Gruppe Gleichgesinnter einwöchige Fahrradtouren mit bis zu 600 Kilometer Fahrstrecke mit Gepäck und ohne Elekto-Unterstützung gefahren werden

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