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Erdbeeren aus Niedersachsen: Freiland-Ernte beginnt Anfang Juni

Beim Freilandanbau ist Niedersachsen bundesweiter Spitzenreiter. Die bedeutendste Anbauregion ist dabei die Weser-Ems-Region.

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Foto: Archiv

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In Hofläden und an Marktständen hat die Zeit der heimischen Erdbeeren begonnen: Immer öfter stehen in diesen Tagen die roten, saftigen Früchte aus niedersächsischer Produktion zum Verkauf. Die Ware stammt aktuell meist noch aus dem geschützten Anbau.

Nach Angaben der Landwirtschaftskammer Niedersachsen (LWK) stehen hervorragende Qualitäten aus Gewächshäusern und Folientunneln zur Verfügung. Nach Einschätzung der LWK-Beerenobstfachleute wird eine gute Erntemenge erwartet. „Die Spätfröste haben in diesem Jahr in den Normalkulturen und den verfrühten Beständen bis jetzt keine nennenswerten Schäden verursacht“, wird Felix Koschnick zitiert. Er ist bei der LWK Leiter der Versuchsstation Beerenobst in Vechta-Langförden, Außenstelle der Obstbauversuchsanstalt Esteburg-Obstbauzentrum Jork.

"Elsanta" wird immer häufiger durch andere Sorten ersetzt

Derzeit werden Erdbeeren im geschützten Anbau in guten Mengen und hervorragenden Fruchtqualitäten geerntet, versichert die Kammer. Auch in den ungeheizten Folientunneln nehme die Ernte immer weiter Fahrt auf. Im niedersächsischen Hauptanbaugebiet um Vechta-Langförden werde die Freilandernte voraussichtlich Anfang bis Mitte Juni beginnen, auf den zur Verfrühung mit Vlies und oder Folie abgedeckten Flächen laufe die Ernte Ende Mai an.

Nach Koschnicks Angaben wird „Elsanta“, die ehemalige Hauptsorte im Freiland, zunehmend durch neuere Sorten ersetzt, so dass es aktuell ein größeres Sortenspektrum gebe. „Bleibt das Wetter schön, rechnen wir zu Pfingsten mit dem Erntebeginn der Frühsorte ,Flair‘“, so Tilman Keller, Leiter der Beerenobstberatung des Obstbauversuchsrings des Alten Landes in der Mail der Kammer.

Heimische Sorten sind nachhaltiger

Neben guter Qualität haben die heimischen Erdbeeren aus Sicht der Kammer deutliche Vorzüge im Hinblick auf Nachhaltigkeit gegenüber der ausländischen Konkurrenz: kurze Transportwege, frisch im Regal und klimaneutraler als aus dem Ausland, zudem werden zur Erzeugung der heimischen Erdbeeren keine Wasserressourcen, die in direkter Konkurrenz zur Trinkwasserversorgung stehen, genutzt.

Im Freiland sei in den zurückliegenden Jahren der Anbau diverser remontierender (immer tragender Erdbeeren) Sorten etwas ausgebaut worden, um die Erntezeit auszudehnen. Um unabhängiger von Witterungseinflüssen zu sein, treiben manche Betriebe den Erdbeeranbau in Folientunneln voran. Der Freilandanbau werde hingegen etwas reduziert.


Hintergrund:

  • Nach Angaben des Landesamts für Statistik war Niedersachsen mit 2574 Hektar (ha) im vergangenen Jahr bundesweiter Spitzenreiter, was den Anbau im Freiland betrifft: Das waren 25,8 Prozent der gesamten deutschen Anbaufläche für Erdbeeren im Freiland (9970 ha).
  • Von den insgesamt 250 erdbeerproduzierenden Betrieben bauten 237 Betriebe die Sammelnussfrüchte im Freiland und 75 Betriebe unter Schutzabdeckungen an. Die Erntemenge lag im Jahr 2022 bei rund 34.400 Tonnen.
  • Die Weser-Ems-Region ist mit rund 1819 ha die bedeutendste Anbauregion in Niedersachsen.
  • Adressen von direktvermarktenden Betrieben sowie Wochenmarkt-Termine sind hier zu finden.

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