Und? Wie ging es in letzter Zeit?
Mir fehlen die persönlichen Kontakte. Im privaten Umfeld fangen wir langsam an, die Normalität im Kleinen wieder aufzubauen: Kochclub, Radtouren, Doppelkopf etc.. Glücklich macht mich in meiner Position als neuer Präsident des Rotary-Clubs Diepholz-Vechta, dass nun die persönlichen Treffen wieder stattfinden dürfen. Endlich kann ich meine Clubfreundinnen und -freunde von den beiden Projekten begeistern, die mir in meinem Präsidentenjahr besonders am Herzen liegen: das Jugendsymphonieorchester Oldenburger Münsterland und der Förderverein St. Franziskus-Stift Steinfeld. Dafür bin ich dankbar.
Was haben Sie sich einmal so richtig gegönnt?
Ich habe mir vorletzte Woche ein Pedelec im hiesigen Radhaus gekauft. Die erste E-Radtour im Freundeskreis führte zum Dümmer, durch das Naturschutzgebiet und über Osterfeine nach Steinfeld zurück. Einfach wunderschön. Insgesamt 55 Kilometer, von denen ich die ersten 25 bei strahlendem Sonnenschein genießen konnte. Danach schien zwar immer noch die Sonne, aber mein Sattel und ich müssen noch einmal in Klausur gehen.
Wenn Sie König von Deutschland wären: Was gehört als erstes abgeschafft?
Jede Generation sollte in einem inspirierenden Umfeld aufwachsen und sich kreativ entwickeln dürfen. Ich beobachte seit Jahren mit großer Sorge, dass wir immer mehr Regeln (man könnte auch Bürokratie sagen) aufbauen, ohne veraltete Strukturen einzureißen. Dies würgt individuelle Kreativität und Potenzialentwicklung ab. Vermeintlich gute Ansätze zum Beispiel in den Bereichen Umwelt und Naturschutz oder Erneuerbarer Energien werden derart kompliziert, dass sich lokale Akteure überfordert fühlen. Dabei spielen Lobbyisten eine entscheidende Rolle, die sich vorwiegend Großkonzerne leisten. Also, Lobbyisten gehören abgeschafft und Bürokratie ebenfalls.
Welchen Traum werden Sie sich als nächsten erfüllen (können)?
Gemeinsam mit meiner Familie werde ich Urlaub in der Sächsischen Schweiz machen. Dort haben wir vor, auf den Spuren des Malers Caspar David Friedrich zu wandern. Das Wandern ist ein Hobby von mir geworden. Deutschland ist schön und das genießt man am besten auf Schusters Rappen.
Was tun Sie am liebsten?
Wenn mich mein innerer Schweinehund nicht davon abhält, gehe ich liebend gern in den Dammer Bergen joggen. Es gibt den schönen neuen Begriff „Waldbaden“ und der trifft es ganz hervorragend. Der weiche Untergrund, das Vogelgezwitscher, der Geruch von Pilzen, Blüten und Baumharz, das angenehme Mikroklima, all dies nehme ich auf und genieße es in vollen Zügen.
Favorit "Star Trek": Das Gute gewinnt immer
Welche Eigenschaften mögen Sie an sich selbst? Und welche nicht?
Ich bin ein guter Zuhörer und beharrlich, wenn ich ein Ziel erreichen möchte. Dies hilft mir in meinem Beruf und auch bei meinen ehrenamtlichen Tätigkeiten. Leider bin ich auch ungeduldig. Daran möchte ich arbeiten.
Welche TV-Sendung mögen Sie am liebsten?
Ich liebe "Star Trek". Dort arbeiten alle mit Begeisterung und ohne Bezahlung für die Völkerverständigung. Lebensmittel werden repliziert, die KI nimmt den Menschen alle Bürokratie ab, die Bösen verlieren und das Gute gewinnt.
Mit wem würden Sie sich gerne einmal treffen?
In den vergangenen Jahren hat mich der Neurobiologe Prof. Dr. Gerald Hüther mit seinen Veröffentlichungen und seiner Akademie für Potenzialenfaltung sehr beeindruckt. „Wir brauchen Gemeinschaften, deren Mitglieder einander einladen, ermutigen und inspirieren, über sich hinauszuwachsen“, so Hüther. Darüber würde ich gern mit ihm sprechen und zu diesem Gespräch unsere Ratsmitglieder mitnehmen.
Was würden Sie gerne einmal wieder essen?
Den wunderbaren Duft der Bratensoße meiner Oma (mütterlicherseits) habe ich immer dann in der Nase, wenn ich an meine Kindheit zurückdenke. Ich bin meinen Eltern und Großeltern sehr dankbar für eine behütete und zumeist glückliche Kindheit. Gern würde ich wieder diese Soßenreste mit einen Stück Graubrot aufnehmen und in Erinnerungen schwelgen.
Welches Thema auf OM online hat Sie am meisten beschäftigt?
Die häufig unzumutbaren Lebensumstände, die ausländische Arbeiter in unserer Gegend erdulden müssen, trifft mich persönlich sehr. Dieses Thema wird auf OM online vielfältig publiziert. Das finde ich bemerkenswert und wichtig.
Zur Person:
- Thomas Walkemeyer ist 55 Jahre alt, verheiratet, hat 2 Töchter und wohnt in Steinfeld.
- Hauptberuflich ist der Bauingenieur Geschäftsführer und Gründungsgesellschafter der Civilserve GmbH mit Sitz in Steinfeld – ein Anbieter von Software für Spezialtiefbau.
- Ehrenamtlich aktiv ist Walkemeyer im Rotary-Club Diepholz-Vechta, im Freundes- und Förderkreis St. Franziskus-Stift Steinfeld e.V., in der Stiftung Steinfeld-Mühlen "Unsere Kinder" und dem Jugendsymphonieorchester Oldenburger Münsterland e.V.