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Deshalb ist Heiner Kuper Praktikant in der eigenen Küche

Für die Rente hat Heiner Kuper aus Emstekerfeld längst „die Jahre voll“, dennoch ist er nach wie vor als Geschäftsführer in einem Autohaus aktiv. Doch auch damit soll im Sommer Schluss sein.

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Jeden Tag mit einem Lächeln zur Arbeit: Heiner Kuper hat sich auf seinen Ruhestand vorbereitet. Foto: Götting

Jeden Tag mit einem Lächeln zur Arbeit: Heiner Kuper hat sich auf seinen Ruhestand vorbereitet. Foto: Götting

„Ich bin jetzt 66, das muss reichen!“ sagt der gesellige Emstekerfelder. Doch so recht mag das noch keiner glauben, der den Mann mit den vielen Ehrenämtern kennt. Ob Bürgerstiftung, Kirche, Sport- und Tennisverein, Wirtschaftsbeirat, Bürgerschützenverein oder Ortsvorsteher in E’feld – es gibt kaum eine „Hochzeit“, auf der Kuper nicht tanzt. Eigentlich heißt er Heinz-Georg, aber überall nennt man ihn Heiner. „Das ist auch gut so, denn immer, wenn man mich Heinz-Georg ruft, wird es meistens ernst“, scherzt Kuper, der aus dem Sternbusch kommt und seit 37 Jahren in Emstekerfeld wohnt.

Hier ist er auch Ortsvorsteher und voll des Lobes für seine Mitbürger. „Es gibt ein aktives Vereinsleben, viel ehrenamtliches Engagement und vor allem einen Zusammenhalt wie in keinem anderen Stadtteil“. Als er 2021 heftig an Corona erkrankte, musste er 3 Wochen lang zu Hause bleiben und fand die Zeit, sich Gedanken über sein Leben machen. Er habe sich dann irgendwann hingesetzt, und sein Leben chronologisch aufgeschrieben. „Da kann ich anderen Menschen nur raten, das auch einmal zu machen. Das lohnt sich wirklich.“

„Eine gute Führungskraft wird man nicht mit totalem Fachwissen, sondern eher mit sozialer Kompetenz.“Heiner Kuper, künftiger Ruheständler aus Emstekerfeld

Viele Namen und Erlebnisse holte er aus seinem Gedächtnis wieder hervor, aber auch eine erstaunliche Zahl. „Ich bin jetzt 66 und habe in der Summe insgesamt 60 Jahre lang Ehrenämter bekleidet“. Dadurch habe er sehr viele Menschen kennengelernt, die ihn inspiriert hätten und wertvolle Wegbegleiter geworden seien. Mit Freundlichkeit ließen sich die meisten Probleme auf der Welt lösen, habe er gelernt. Er sei dabei humorvoll und optimistisch geblieben, auch wenn im Ehrenamt und im Beruf das eine oder andere Mal Klartext gesprochen werden müsse. Kuper könne deshalb heute anderen Unternehmern einen guten Ratschlag geben: „Eine gute Führungskraft wird man nicht mit totalem Fachwissen, sondern eher mit sozialer Kompetenz.“ Das habe er auch in seinem Beruf so praktiziert. „Wir sind hier 1991  gestartet, mit 4 Mitarbeitern. Und die sind alle noch da“, blickt er stolz auf seine Geschichte als angestellter Geschäftsführer zurück. Er habe das Vertrauen der Eigentümer gehabt, er und seine Kollegen hätten immer als Team gearbeitet.  

Der Job an der Automeile habe ihm immer Spaß gemacht, und er ergänzt: „Ich bin jeden Morgen mit einem Lächeln zur Arbeit gefahren“. Doch er möchte auch nicht vergessen, dass die Ehrenämter und der geschäftliche Erfolg ohne seine Ehefrau nicht möglich gewesen wären. „All das hätte ich ohne meine Frau niemals geschafft“. Und deshalb werde er im Ruhestand auch nicht zum Rosenzüchter, sondern biete sich als Praktikant in der heimischen Küche an. Allen, die in Vereinen und in der Wirtschaft aktiv sind, gibt Heiner Kuper noch einen Ratschlag: „Egal, was du machst. Mach es mit dem Herzen, dann hast du auch Erfolg“.

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