Und? Wie ging es in letzter Zeit?
Sehr gut! Anfang August habe ich die letzte Prüfungsleistung des 7. Semesters meines Bachelor-Studiengangs Pflegemanagement in Osnabrück abgelegt und kann mich nun dem wissenschaftlichen Praxisprojekt und der Bachelor-Thesis im 8. Semester widmen. Der August war bisher ebenfalls ein sehr erfolgreicher Monat. Wir haben mit zwei Ferienpassaktionen der Johanniter mehr als 100 Kinder der Gemeinde Garrel glücklich gemacht und wir haben über die strategische Entwicklung des Johanniter-Pflegedienstes in Bösel diskutiert. Auch privat habe ich eine tolle Zeit mit Familie und Freunden verbracht.
Was haben Sie sich einmal so richtig gegönnt?
Im Mai dieses Jahres habe ich mir einen 3-wöchigen Urlaub in den USA gegönnt, mit mehrtägigen Aufenthalten in New York City, Las Vegas, Tusayan (am Grand Canyon), Los Angeles und San Francisco. Die Urlaubszeit war sehr spannend, brachte viele Eindrücke hervor und die Einblicke in den amerikanischen Lebensstil haben gezeigt, wie gegensätzlich er doch teils zu unserem ist.
Wenn Sie König von Deutschland wären: Was gehört als Erstes abgeschafft?
Da sich die typisch deutsche Bürokratie in vielen Bereichen als herausfordernd darstellt und ein echter Zeitfresser ist, würde ich diese auf jeden Fall entschlacken. Ich bekomme das vor allem innerhalb der Kommunikation mit Kostenträgern, Ärzten, weiteren Leistungserbringern und den Patienten mit. Eine Zettelwirtschaft, durch die viele nicht mehr durchsteigen. Vielleicht bringt die elektronische Patientenakte, die 2024 verpflichtend an den Start gehen soll, die bessere Vernetzung zwischen den oben genannten Akteuren. Dies würde die Dienstwege um einiges verkürzen und viel Zeit sparen.
Welchen Traum werden Sie sich als Nächstes erfüllen (können)?
Ich möchte mich durch ein Master-Studium fachlich weiterqualifizieren. Ein Traum wäre es, dass mein Arbeit gebender Verein mich auch hier, wie schon hinsichtlich der Freistellung und Übernahme der Studienkosten im Rahmen des Führungskräfteentwicklungsprogramms im Bachelor-Studium, unterstützt. Hinsichtlich meiner Leitungstätigkeit im Pflegedienst wäre es ein Traum, gemeinsam mit den Mitarbeitenden, neue selbst organisierte Führungsansätze zu implementieren, welche die intrinsische Motivation jedes Einzelnen erhöht und weiterhin zu Erfüllung und Freude am Job beiträgt. In der Vergangenheit musste ich in Gesprächen mit Bekannten zu oft leider feststellen, dass Menschen nicht das tun, was sie erfüllt und sie lediglich ihre Zeit absitzen, anstatt sich für bessere Arbeitsbedingungen einzusetzen. Ein Traum im privaten Sinne wäre der Kauf eines alten Mercedes-Oldtimers.
Was tun Sie am liebsten?
Die Mischung macht es, ich brauche viel Abwechslung. Da erfüllen mich Beruf und Ehrenamt. Von der Arbeit an der Basis in Erste-Hilfe-Kursen, dem Rettungs- und Sanitätsdienst, der Ausbildung und Jugendarbeit sowie der Pflege bis hin zu Fachtagungen und der gesellschaftlichen Gestaltung durch Angebote wie den Ferienpassaktionen oder Jugendfreizeiten bietet mein Portfolio eine Menge herausfordernder, verantwortungsvoller und auch sehr schöner sowie prägender Momente.
Welche Eigenschaften mögen Sie an sich selbst? Und welche nicht?
Ich bin ein ausgeglichener Mensch und kann auch in stressigen Situationen Ruhe bewahren. Das ist sowohl in der Leitung des Pflegedienstes als auch bei kritischen Situationen im Rettungs- oder Sanitätsdienst unabdingbar. Läuft es mal nicht nach Plan, werden andere Wege oder Alternativen gefunden. Demnach denke ich sehr lösungsorientiert und schaue ungern auf vergangene Probleme. Ich kann jedoch auch ein ungeduldiger Mensch sein. Wenn gewisse Prozesse nicht in der von mir erwarteten Geschwindigkeit vorangehen, müssen Gespräche geführt und mögliche Herausforderungen identifiziert und beseitigt werden. Das alles in kooperativ-demokratischen Vorgehensweisen mit flachen Hierarchien.
Welche TV-Sendung mögen Sie am liebsten?
Keine, da ich mir kaum Zeit für das Fernsehen nehme. Falls es mich doch mal vor den TV verschlägt, fülle ich die Zeit mit Dokumentar- oder Geschichtsfilmen.
Mit wem würden Sie sich gerne einmal treffen?
Ein Treffen mit dem Star-Investor Warren Buffett und Gespräche über seine Value-Investing-Strategie würden sicherlich neue Ideen wecken und das Mindset hinsichtlich kluger Anlagemethoden weiterentwickeln.
Was würden Sie gerne einmal wieder essen?
Ein Gericht aus dem eigenen Dutch Oven hätte was. Die letzte Zubereitung ist schon länger her, wird also wieder Zeit für Pulled Pork.
Welches Thema in der MT hat sie am meisten beschäftigt?
Mich als heimatverbundenen Menschen interessieren am ehesten die regionalen Berichterstattungen der MT. Demzufolge auch die Entwicklung des Landkreises Cloppenburg und der Gemeinden Garrel und Bösel sowie den umliegenden Kommunen. Natürlich freue ich mehr sehr über Berichterstattungen der Johanniter. Diese zeigen, welche Vielfalt die Tätigkeit im Ehrenamt mit sich bringt und wirbt ebenso dafür, sich für solche Aktivitäten zu engagieren.
Zur Person:
- Jan Ferneding ist 27 Jahre alt. Der Garreler startete mit 16 Jahren seine Ausbildung zum Gesundheits- und Krankenpfleger im Cloppenburger St.-Josef-Hospital.
- Er schloss die Fachoberschule im Schwerpunkt Gesundheit und Pflege mit der Fachhochschulreife ab.
- In den folgenden Jahren war er als Gesundheits- und Krankenpfleger in verschiedenen Krankenhäusern im Anästhesie- und Intensivpflegebereich tätig.
- Im April 2019 wurde er für das Führungskräfteentwicklungsprogramm der Johanniter-Unfall-Hilfe im Regionalverband Weser-Ems auserwählt.
- Seit 2022 leitet er den Johanniter-Pflegedienst in Bösel und steht kurz vor dem Abschluss seines Pflegemanagement B.A. Studiums der Hochschule Osnabrück.
- Seit seinem 11. Lebensjahr ist er Mitglied bei den Johannitern in Garrel.