Holdorf und die Kindergartenzahlen – es ist in der Gemeinde ein viel diskutiertes politisches Dauer-Thema. Mittlerweile gibt es in der prosperierenden Kommune fünf Kindertagesstätten in allen drei Ortsteilen. Bürgermeister Dr. Wolfgang Krug hatte in den vergangenen Monaten auch den möglichen Bau eines 6. Kindergartens ins Spiel gebracht. So weit ist es noch nicht.
Deutlich wurde in der jüngsten Sitzung des Ausschusses für gesellschaftliche Belange aber dies: Nach dem derzeitigen Stand der Anmeldungen für das Kita-Jahr 2022/23 werden die zur Verfügung stehenden Plätze im Regelbereich nicht mehr für den derzeitigen Bedarf ausreichen. Das hat zwei Gründe:
Erstens: weil die Gemeinde Holdorf zum kommenden Kindergarten-Jahr 2022/23 in drei weiteren Kindertagesstätten je eine Integrationsgruppe (I-Gruppen) bewilligt hat, weswegen in den Regelgruppen weniger Plätze zur Verfügung stehen. Zweitens: weil die Gemeinde Holdorf – nach aktueller Rechtslage – geflüchteten Kindern aus der Ukraine einen Kita-Platz zur Verfügung stellen muss. Mit Stand vom 25. März lebten in Holdorf sechs ukrainische Kinder. Diese Zahl dürfte sich in den kommenden Wochen und Monaten weiter erhöhen – um wie viele Kinder, das sei völlig offen, meinte Krug.
Eröffnung der Gruppe ist mit wenig Aufwand möglich
Die gute Nachricht: Die Gemeinde Holdorf hat noch Kapazitäten – in der Kindertagesstätte St. Elisabeth am Roggenkamp. Der Fachausschuss gab nun die einstimmige Empfehlung, den nach der Erweiterung der Kita bislang freien Gruppenraum (die ehemalige Krippe) zu nutzen. Mit wenig materiellem Aufwand könne dort zum 1. August eine 5. Gruppe eröffnet werden, sagt Bürgermeister Dr. Krug. Zu klären ist noch, ob es sich dort dann um eine Regelgruppe, Krippengruppe oder altersübergreifende Regelgruppen handelt. Und: Für die Gruppe muss noch neues Personal eingestellt werden.
Die Kita St. Elisabeth ist in der Gemeinde Holdorf nicht die einzige, in der sich zum kommenden Kindergarten-Jahr wohl Veränderungen ergeben werden. Denn in der Kindertagesstätte Katharina von Bora in Fladderlohausen soll die Regelgruppe in eine altersübergreifende Gruppe umgewandelt werden. Der Grund: Die Regelgruppe wird vermutlich den Status einer Integrationsgruppe erhalten.
Die Folge: Die Gruppenstärke reduziert sich dann von 25 Kindern auf 18 Kinder. Mit der Umwandlung, die am Ende vom Verwaltungsausschuss entschieden wird, könnten drei weitere Kinder im Krippenalter aufgenommen werden. Ohne die Umwandlung könnten die vorliegenden Anmeldungen nicht vollständig berücksichtigt werden, teilte die Verwaltung mit.