Wolf im EU-Programm: 7 Millionen Euro für Forschung
Die EU schiebt ein Forschungsprojekt Wolf an und gibt dafür 7 Millionen Euro in den nächsten 5 Jahren aus. Vor allem Begegnungssituationen im urbanen Raum sollen untersucht werden.
DPA | 18.02.2023
Die EU schiebt ein Forschungsprojekt Wolf an und gibt dafür 7 Millionen Euro in den nächsten 5 Jahren aus. Vor allem Begegnungssituationen im urbanen Raum sollen untersucht werden.
DPA | 18.02.2023
Foto: dpa
In neun europäischen Ländern wird in den nächsten 5 Jahren ein Forschungsvorhaben zum Wolf mit 7 Millionen Euro finanziert. Wie kann die Koexistenz von Mensch und Tier gerade in urbanen Räumen noch besser gelingen? Dazu soll das Projekt "Life Wild Wolf" Antworten geben, Niedersachsen nimmt mit dem Wolfsbüro des Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) an den Forschungen teil. "Die Durchsetzung strenger Schutzmaßnahmen auf der Basis internationalen Rechts hat es ermöglicht, dass wir in den letzten Jahren in vielen Ländern Europas eine Rückkehr des Wolfs erleben konnten. Das ist ein bemerkenswerter Erfolg für den Naturschutz, schafft aber auch neue gesellschaftliche Herausforderungen – gerade dort, wo eine sich erholende Wolfspopulation auf ausgeprägt urban entwickelte Räume trifft", sagt Umweltminister Christian Meyer (Grüne). Konkret gehe es darum, neue Techniken und Abläufe für ein besseres Management von Begegnungs- und Annäherungssituationen zu entwickeln: Geplant ist die Einrichtung von Interventionsteams und die Entwicklung eines Protokolls für effizientere Einsätze. Im Rahmen der rechtlichen Möglichkeiten kann das Interventionsteam auch zur Vergrämung eingesetzt werden. "Im Fokus steht aber auch eine Veränderung der menschlichen Wahrnehmung und des Verhaltens, zum Beispiel, wenn es um eine Gewöhnung der Wildtiere an die vom Menschen bereitgestellten Nahrungsquellen in einigen Projektgebieten geht", betont Ingrid Wiesel, stellvertretende Leiterin des NLWKN-Wolfsbüros. Langfristig erhoffen sich die internationalen Projektpartner auf diese Weise eine verringerte Bedrohung der Wolfspopulationen, etwa durch illegale Tötungen oder eine Einschränkung ihrer Lebensräume. An dem Projekt arbeiten 18 multidisziplinäre Partner – darunter Universitäten und Forschungseinrichtungen, aber auch nationale und lokale Verwaltungsbehörden und NGOs. "Die Präsenz von Wildtieren in der Nähe menschlicher Siedlungen ist ein wachsendes Phänomen in vielen Ländern der EU und führt oft zu einer Situation wahrgenommener oder tatsächlicher Gefahr. Die gemeinsame Arbeit an möglichen Bewältigungsstrategien ist deshalb genau der richtige Ansatz", erklärt Wiesel. Das Vorhaben wird sich auf Wölfe konzentrieren – viele der zu entwickelnden Strategien könnten künftig aber auch auf andere Kontexte und auf andere Wildtierarten angewendet werdenProjektpartner wünschen sich verringerte Bedrohung für Wölfe
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