Schnelles Internet? Stabiles Internet? Schön wäre das natürlich. Allein: Die Praxis zeigt, dass die Erfüllung dieses Versprechens gar nicht so leicht ist – auch wenn wir Verbraucherinnen und Verbraucher immer wieder hören, dass jetzt alles besser wird.
Die Einführung des Preisminderungsrechtes vor einem Jahr schien ein wichtiger Schritt. Was, wenn nicht Geld, könnte die Anbieter davon überzeugen, die Leistung beim Festnetz-Internet zu erbringen, die sie uns verkauft haben? Der Haken an der Sache: Das Verfahren zwecks Beweissicherung ist aufwändig. Auf der einen Seite verständlich, damit nicht auch diejenigen motzen und ihre Zahlung mindern, die keinen Grund haben. Auf der anderen Seite: Wer hat Zeit, via App 30 Tempo-Tests, verteilt auf 3 Tage, in unterschiedlichen Zeitabständen zu machen? Vermutlich nur ein Haushalt mit einer schnellen Verbindung.
Bleibt die Frage, warum überhaupt wir uns wieder und wieder Gedanken machen müssen über mieses Internet. Warum kriegen wir Leistungen nicht hin, die in anderen Ländern – Norwegen oder Estland zum Beispiel – selbstverständlich sind? Warum lesen wir regelmäßig von neuen Offensiven für ein schnelles Internet, ohne dass es besser wird? Weil viel zu lange auf günstige Kupferkabel gesetzt wurde, während andere Länder längst schlauer waren. Und weil jetzt, wo Glasfaser unter die Erde soll und muss, um als Industrienation überhaupt mithalten zu können, das Wirrwarr der Zuständigkeiten eine Mammutaufgabe noch größer werden lässt. Schnelles Internet? Vielleicht irgendwann mal – durch ein Wunder.