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Völlig verstrahlt: Markus Söders Kampf um die Atomkraft

Thema: Söders gescheiterter AKW-Vorstoß – Das Land Bayern nimmt häufig eine Sonderrolle ein. Das liegt mitunter an seinem Ministerpräsidenten, der immer mehr dem Populismus verfällt.

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Eine Mehrheit der Deutschen steht laut ARD-Deutschlandtrend dem Atomausstieg kritisch gegenüber. Allen vorweg: Markus Söder. Für Bayerns Ministerpräsidenten kam das Abschalten der letzten drei Atomkraftwerke (AKW) am Samstag einem Volkstrauertag gleich. Dem Söder, der kurz nach dem Reaktorunfall in Fukushima (2011) am liebsten schon gestern alle Atomkraftwerke abgeschaltet hätte.

Die Idee eines Länderalleingangs hat der Bayer allerdings noch nicht begraben. Im Gegenteil. Die Mehrheit der Bayern setzt auf Kernenergie, Söder dann natürlich auch. Getreu Adenauer: Was interessiert mich mein Geschwätz von gestern?! Populismus pur. Und Blödsinn. Allein deshalb, weil es keine Mehrheit dafür geben wird, dass die Länder eigenständig darüber entscheiden können, ob sie mit der Kernenergie weitermachen wollen oder nicht.

"Alles für den Wählerwillen. Und was ist mit Söders Glaubwürdigkeit?"Max Meyer

Und war es nicht Söder, der bei der Atommüllendlager-Debatte lauthals krakelte: Bayern ist als Standort ausgeschlossen? Begründung? Fehlanzeige. Aber die AKW weiter betreiben wollen. Tja. Die Masche ist einfach: Föderalismus ja – aber bitte nur zum eigenen Vorteil. Von Windkraft im Freistaat will Söder auch nichts wissen. Optisch ansprechend sind in Bayern offenbar nur Getreidemühlen. Gerechtigkeit sieht trotzdem anders aus.

So funktioniert an der Stimmung des Volkes orientierte Politik. Pragmatismus – die richtigen Entscheidungen, die auch mal weh tun – kommt bei der Wählerschaft eben nicht oft gut an. Dann macht es offenbar mehr Sinn, völlig abstruse Vorschläge zu machen. Alles für den Wählerwillen. Und was ist mit Söders Glaubwürdigkeit?

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