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Putins schäbige Inszenierung

Thema: Eskalation in der Ukraine-Krise – Spätestens jetzt sollte jedem klar sein, dass der russische Präsident von Anfang an auf diese Situation hingearbeitet hat.

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Was für eine schäbige aber gefährliche Inszenierung: Die Separatisten in der Ukraine werden angeblich von ukrainischen Soldaten beschossen. Ein „Spion“ berichtet von Angriffsvorbereitungen der Ukraine auf Donezk und Luhansk. Hilfesuchend wenden sich die Abtrünnigen an Wladimir Putin.

Der ehemalige Geheimdienstler und jetzige russische Präsident, der beteuert, nicht in die Ostukraine einmarschieren zu wollen, hat nun einen Vorwand, es wahrscheinlich doch zu tun, um einem angeblichen ukrainischen Angriff zuvorzukommen. Geboren ist die Legende von der Notwehr. Die Anerkennung der Gebiete als „Volksrepubliken“ wäre der erste Schritt.

„Die Lage ist ernst.“Stefan Freiwald

Spätestens jetzt sollte jedem klar sein, dass der russische Präsident von Anfang an auf diese Situation hingearbeitet hat. Er will die Region destabilisieren, sich die Separatistengebiete einverleiben und irgendwann ein großes russisches Reich zurückzugewinnen. Der Westen muss jetzt einen hohen Preis für diese Provokationen aufrufen und klar benennen in Form von harten Wirtschaftssanktionen, auch wenn es wehtut – siehe Nord Stream 2.

Gleichzeit darf der Gesprächsfaden nach Moskau nicht abreißen – so frustrierend es auch sein mag, am sechs Meter langen Tisch eines Narzissten Platz zu nehmen, um nach der inszenierten Demütigung im Kreml möglicherweise ohne jegliches Ergebnis nach Hause zu fahren. Aber was wäre die Alternative? Eine Eskalation über die Ukraine hinaus ist für Europa und die USA zum Glück undenkbar. Aber, genau das ist Putin bei seinen Machtspielen bewusst. Die Lage ist ernst.

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