Niemand darf in der Gesellschaft zurückbleiben
Thema: Anteil Jugendlicher ohne Abschluss stagniert – Viel zu viele Schüler beenden ihre Schullaufbahn ohne Abschluss. Gesellschaft und Politik müssen sich stärker kümmern.
Georg Meyer | 06.03.2023
Thema: Anteil Jugendlicher ohne Abschluss stagniert – Viel zu viele Schüler beenden ihre Schullaufbahn ohne Abschluss. Gesellschaft und Politik müssen sich stärker kümmern.
Georg Meyer | 06.03.2023
Der Anteil der Schulabgänger ohne Abschluss stagniert seit 10 Jahren. Immerhin kein Anstieg, könnte man sagen. Und auf dem Land sieht es sowieso besser aus. Doch Vorsicht: Dass 6 Prozent der deutschen Schüler am Ende ihrer Schullaufbahn mit komplett leeren Händen dastehen, ist ein Skandal, den eine Bildungsgesellschaft nicht einfach so hinnehmen darf. Was ist zu tun? Zunächst muss endlich erkannt werden, dass der Grad an Bildung, den junge Menschen heute erlangen, vor allem mit ihrer sozialen Herkunft zu tun hat. In seinem hochgelobten Roman „Sonne und Beton“ beschreibt der Autor Felix Lobrecht den trostlosen Alltag von Jugendlichen in einem Berliner Problemviertel. Drogen, schwierige Elternhäuser und das Gefühl, in dieser Gesellschaft von Anfang an chancenlos zu sein, lassen sie nach und nach in die Kriminalität abgleiten. Zwar sind unter den Abgängern ohne Abschluss besonders viele Jugendliche mit Migrationshintergrund. Sie scheitern aber in erster Linie nicht daran, dass sie in ausländischen Familien, sondern dass sie in sozial benachteiligten ausländischen Familien aufwachsen. Und die haben schlicht nicht die Mittel, ihrem Nachwuchs den Weg zum Abitur, wenn nötig freizuklagen – oder zumindest den Nachhilfeunterricht zu bezahlen. Die Bundesregierung hatte sich zum Start einiges vorgenommen, um die beruflichen Chancen junger Menschen zu verbessern. Diese Programme dürfen trotz der Krisen, die das Land zurzeit durchschütteln, nicht vernachlässigt werden. Das Geld ist gut angelegt, denn jeder, der anpacken kann, wird gebraucht. Umgekehrt ist jeder, der dem System unterliegt, ein Verlust für uns alle."[...] jeder, der anpacken kann, wird gebraucht.Georg Meyer
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