Landesumweltminister Christian Meyer (Grüne) hat die Gründung einer Landesmoorgesellschaft angekündigt, um den Moorschutz zur stärken. Es solle sich um eine eigenständige Organisationseinheit der Landesverwaltung handeln, die sich schwerpunktmäßig mit landeseigenen Flächen in Mooren befassen solle, sagte Meyer am Mittwoch nach Angaben einer Sprecherin beim Festakt zum 40-jährigen Bestehen der BUND-Einrichtung Diepholzer Moorniederung in Wagenfeld.
Weil Moore viele Mengen des Klimagases Kohlendioxid speichern, spielen sie eine wichtige Rolle beim Klimaschutz. Diese Speicherfunktion erfüllen sie aber nur, wenn sie nass sind – trockengelegte und trockengefallene Moore geben sehr viel Kohlendioxid an die Atmosphäre ab. Niedersachsen ist das Bundesland mit dem größten Mooranteil: 14 Prozent der Landesfläche. Die Bundesregierung und die Länder haben 2021 eine nationale Moorschutzstrategie vereinbart.
Moorgebiete sollen für Maßnahmen-Verwirklung identifiziert werden
Es sei geplant, eine Landesstrategie Moorbodenschutz zu erstellen, erklärte Meyer. Darin sollen konkrete, umsetzungsbezogene Aussagen zu Zielen, dem Zeitplan, geeigneten Instrumenten, dem Ressourcenbedarf und Verantwortlichkeiten formuliert werden. Unter anderem werde im Auftrag seines Ministeriums derzeit eine "Potenzialstudie Moore in Niedersachsen" erarbeitet. Damit werde eine Grundlage geschaffen, um künftig in niedersächsischen Moorgebieten zielgerichtet und effektiv Maßnahmen zu verwirklichen.
Es sollen Gebiete identifiziert werden, die für eine bevorzugte Verwirklichung von Maßnahmen zur Entwicklung der Moore besonders geeignet erscheinen. Diese Ergebnisse sollen Anfang 2024 vorliegen.
Im neuen Klimagesetz werde erstmals eine Reduktionsstrategie der Treibhausemissionen aus Mooren und ein gesetzliches Abbauverbot für industriellen Torfabbau verankert, sagte Meyer.