Steinfeld schafft Fakten beim geplanten Ausbau der Kläranlage und der Modernisierung des Abwassertransportsystems. Erstens: Die Gemeinde baut das kommunale Abwasserwerk an der Dinklager Straße in Düpe voraussichtlich bis Ende 2024 in einem Durchlauf aus. Zweitens: Die Kommune ersetzt das alte Pumpwerk am Bahnhof durch einen Neubau. Und drittens: Sie entkoppelt das Pumpwerk Mühlen an Pastors Kamp durch eine neue Druckrohrleitung zur Kläranlage vom bisherigen System, saniert die Station und stattet sie mit stärkeren Pumpen aus.
Dies hat der Steinfelder Gemeinderat in jüngster Sitzung beschlossen. Das Gremium folgte dabei entsprechenden Empfehlungen des Betriebsausschusses. Einzig bei der Entscheidung über den Direktausbau statt einer stufenweisen Erweiterung, der eine Wirtschaftlichkeitsbetrachtung durch das Ingenieurbüro Frilling + Rolfs zugrunde lag, votierten Teile der UWG/SPD-Gruppe dagegen.
Zu den Kosten: Der Ausbau in einem Rutsch schlägt laut Schätzung mit 13,818 Millionen Euro zu Buche. Das neue Pumpwerk am Bahnhof kostet 616.000 Euro. Die Arbeiten starten voraussichtlich im Juni und dauern bis Mitte 2023 an. Für die neue Druckrohrleitung in Mühlen und die Veränderungen am dortigen Pumpwerk muss die Gemeinde indes etwa 1,41 Millionen Euro investieren.
Steigt Abwassergebühr ab 2025 auf 2,14 Euro pro Kubikmeter?
Diskussionen gab es zu den Folgen für die Bevölkerung. Heinrich Luhr (UWG/SPD-Gruppe) sagte, er hätte sich klare Aussagen zur Abwassergebühr gewünscht. Aus seiner Sicht wäre es sinnvoll gewesen, den Einsatz neuer Reinigungsmethoden zu prüfen.
Bauamtsleiter Heinrich Sandmann führte aus, dass der Direktausbau einen Anstieg um etwa 56 Cent nach sich zieht, während die Arbeiten zur Modernisierung des Leitungsnetzes mit etwa 8 Cent umgelegt werden. Das bedeutet: Die Abwassergebühr, die aktuell bei 1,50 Euro pro Kubikmeter liegt, würde in diesem Fall nach Abschluss der Arbeiten ab 2025 um 64 Cent auf 2,14 Euro ansteigen.
Hubert Pille (CDU) wies darauf hin, dass es sich um einen kalkulatorischen Wert handele. Später pflichtete er Melanie Schockemöhle (UWG/SPD-Gruppe) bei, dass das Invest in die Infrastruktur korrekterweise auf die Grundgebühr – aktuell 6,50 Euro pro Monat – aufgeschlagen werden müsste.