Was wurde nicht alles von Seiten den Stadt Cloppenburg unternommen, um die Jugend für die politische Arbeit zu begeistern?! Ein Auftritt in den sozialen Medien, ein eigenes Video, Werbung in den Schulen und Vereinen, direkte Ansprache und natürlich auch Kommunikation über die Presse. Geholfen hat das alles offenbar nicht so richtig viel. Aufgrund zu weniger Kandidaturen muss die Wahl des Jugendparlaments, die für den 9. Oktober geplant war, abgesagt werden. Eigentlich sollte nach 2016 und 2019 zum 3. Mal über die Besetzung des politischen Nachwuchsgremiums abgestimmt werden.
Lediglich 8 Bewerbungen liegen der Verwaltung vor, die auch alle Voraussetzungen erfüllen. 6 weitere Interessierte haben zwar ihre Unterlagen eingereicht, ihnen fehlen aber die notwendigen 20 Unterstützerunterschriften für eine ordnungsgemäße Kandidatur. Das ist sicherlich ein Rückschlag für die politische Nachwuchsarbeit in der Kreisstadt. Schließlich wurde extra für diese Wahl das zulässige Alter auf bis zu 25 Jahre ausgeweitet, um ein breiteres Publikum zu erreichen.
Einen entscheidenden Grund für die geringe Resonanz sieht die Stadt Cloppenburg darin, dass die Anmeldefrist, der 22. August, mitten in den Sommerferien lag. Sicherlich eine unglückliche Sache, die auch vorher bekannt war. Aber gemäß der Wahlordnung müssen Wahlvorschläge bis zum 48. Tag vor der Wahl eingereicht werden. Eine Aufschiebung der Frist war also nicht möglich. So fiel die Möglichkeit aus, an den Schulen gezielt um Unterstützung zu bitten. Und offensichtlich war auch die Suche nach Unterstützerunterschriften in den Ferien kein Selbstläufer.
Das aktuelle Jugendparlament bleibt vorläufig weiter im Amt
Was heißt das aber jetzt für das Jugendparlament? Die aktuellen Mitglieder bleiben bis zur nächstmöglichen konstituierenden Sitzung im Amt. Die diesjährige Problematik im Wahlprozedere möchte die Stadtverwaltung jetzt zum Anlass nehmen, in Zusammenarbeit mit dem Jugendparlament die Wahlregularien zu überprüfen und Verbesserungsvorschläge zu erarbeiten.
Ein besonderer Schwerpunkt soll dabei eine zeitgemäße, jugendgerechte Anwendbarkeit sein. Die politische Teilhabe auch im jungen Alter soll attraktiver werden. Wie konkret das aussehen kann, bleibt abzuwarten. Fest steht aber, dass mehr Jugendliche für die kommunalpolitische Arbeit begeistert werden sollen. Und dann finden sich womöglich auch wieder genügend Interessierte, damit die Wahl zu einem späteren Zeitpunkt nachgeholt werden kann.