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Jahresrückblick: Neuauflage von Rot-Grün in Niedersachsen und die Ergebnisse im OM

Die CDU fährt ein historisch schlechtes Wahlergebnis sein – im Oldenburger Münsterland bleibt sie aber weit vorn.

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Stephan Weil hat es geschafft: Er gewinnt mit seiner SPD die Landtagswahl am 9. Oktober deutlich. Die Sozialdemokraten kommen auf 33,4 Prozent. Weil kann im November in seine 3. Amtszeit als Ministerpräsident von Niedersachsen starten. Es kommt zum Ende der Koalition mit der CDU und zur Neuauflage von Rot-Grün, wie Weil es sich gewünscht hatte. SPD und Grüne hatten bereits von 2013 bis 2017 ein Regierungsbündnis.

Bei der Landtagswahl 2022 erreichen die Grünen als drittstärkste Kraft 14,5 Prozent. Die CDU kommt auf 28,1 Prozent – es ist das schlechteste Ergebnis für die Christdemokraten im Land seit 1955. Der Spitzenkandidat Bernd Althusmann kündigt seinen Rücktritt von der Parteispitze an. Die AfD erreicht 11 Prozent. Die FDP kommt auf nur 4,7 Prozent – und fliegt aus dem Landtag.

Im Oldenburger Münsterland bleibt die CDU mit Abstand stärkste Kraft – und erreicht landesweite Top-Werte. Allerdings muss die Partei in allen vier Wahlkreisen, die die Region betreffen hohe Verluste verkraften. Ein Überblick:

Cloppenburg Nord (66): Hier setzt sich der Friesoyther Lukas Reinken von der CDU mit 39,63 Prozent als direkt gewählter Abgeordneter durch. Er tritt die Nachfolge von Karl-Heinz Bley (Garrel) an. Bei den Zweitstimmen verbucht die CDU mit einem Minus von 8,53 Prozentpunkten die geringsten Verluste im Vergleich der vier Wahlkreise, die das Oldenburger Münsterland betreffen. Die SPD kommt auf 27,24 Prozent (-1,17 Prozentpunkte), die Grünen erreichen 8,34 Prozent (+2,72). Die FDP liegt bei 6,68 Prozent (-2,32). Die AfD gewinnt deutlich hinzu, sie erhält 13,8 Prozent (+7,65).

Cloppenburg (67): Der CDU-Landtagsabgeordnete und CDU-Kreisvorsitzende Christoph Eilers (Cappeln) verteidigt sein Direktmandat mit 50,03 Prozent. Bei der Wahl 2017 war Eilers noch landesweiter Erststimmenkönig gewesen – mit 60,81 Prozent. Diese Position nimmt 2022 Hartmut Moorkamp (CDU) im Wahlkreis Papenburg mit 53,3 Prozent ein.

Bei den Zweitstimmen kommt die CDU im Wahlkreis Cloppenburg auf 44,47 Prozent (-12,9). Die SPD bleibt zweitstärkste Kraft mit 23,5 Prozent (+1,99). Die AfD macht einen Sprung auf 13,13 Prozent (+8,02). Die Grünen verbessern sich auf 8,73 Prozent (+3,57), ihr Kandidat Stephan Christ aus Cloppenburg kommt über seinen Platz auf der Landesliste ins Parlament nach Hannover.

Vechta (68): Das Direktmandat gewinnt hier der CDU-Kandidat André Hüttemeyer (Erlte) mit 52,98 Prozent der Erststimmen. Er fährt das landesweit zweitbeste Einzelergebnis ein. Bei der Wahl 2017 hatte Hüttemeyers Vorgänger Dr. Stephan Siemer (Vechta) ebenfalls das landesweit zweitbeste Ergebnis eines Direktkandidaten erhalten – mit 60,2 Prozent.

Für die CDU als Partei gibt es 46,72 Prozent. Das ist das landesweite Top-Ergebnis bei den Zweitstimmen in den 87 Wahlkreisen. Allerdings: Die CDU verliert im Vergleich zu 2017 Prozentpunkte im zweistelligen Bereich (-10,76). Die SPD verbessert sich leicht auf 22,77 Prozent (+2,1). Deutlich zulegen können die Grünen – und ihre Kandidatin Tanja Meyer aus Lohne kommt über ihren Listenplatz in den Landtag. Bei den Zweitstimmen gibt es 11,11 Prozent (+5,64). Auch die AfD erhält deutlich mehr Zuspruch, sie kommt auf 9,07 Prozent (+ 4,89). Einbußen erleidet die FDP. Die Partei erhält 4,93 Prozent (-2,84).

Bersenbrück (73): In diesem Wahlkreis, zu dem auch Damme und Neuenkirchen-Vörden gehören, verteidigt der CDU-Landtagsabgeordnete Christian Calderone (Quakenbrück) das Direktmandat. Er kommt auf 45,8 Prozent, zur Wahl vor 5 Jahren waren es 53,61 Prozent.

Auch bei den Zweitstimmen gibt es Verluste für die CDU, die sich aber als stärkste Kraft behauptet – mit 40,65 Prozent (-9,24). Die SPD bleibt zweitstärkste Partei mit 28,17 Prozent (+0,58). Die Grünen verbessern sich auf 9,24 Prozent (+3,1), die FDP sackt auf 5,02 Prozent ab (-2,75). Sehr deutlich ist der Zugewinn für die AfD. Sie kommt auf 11,53 Prozent (+7,07). Der AfD-Kandidat Marcel Queckemeyer (Bippen-Vechtel) zieht über seinen Listenplatz in den Landtag ein.

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