Als hätte er nicht genug mit sich selbst zu tun! Seit geraumer Zeit, spätestens nach manch skurrilem öffentlichen Stolper- und Knabber-Auftritt, muss sich US-Präsident Joe Biden zu Recht die Frage stellen lassen, ob das Amt des mächtigsten Menschen der Welt mit einer aus Selbsterkenntnis geborenen Altershöchstgrenze belegt sein sollte. Damit nicht genug: In regelmäßigen Abständen muss sich Biden mit dem zerrütteten Privat- und Geschäftsleben seines Sohnes Hunter plagen.
Wenngleich der US-Präsident die Skandale um und Vorwürfe gegen seinen Filius grundsätzlich wegzulächeln versucht, um im selben Atemzug seinen väterlichen Stolz zu betonen, müssen er und sein Stab gewiss sein, dass sich Hunter Biden zu einer Bürde für den Amtsinhaber entwickelt, was eine zweite Amtszeit im Weißen Haus angeht.
"Klar muss jedoch sein, dass die Kompetenz, ein hohes politisches Amt auszufüllen, nicht davon abhängen darf, ob ein Familienmitglied Affären hat oder bei der Steuer trickst."
Dass das republikanische Lager keine sich bietende Gelegenheit auslässt, den Boulevard um Hunter Biden in den öffentlichen Fokus zu rücken, liegt in der Natur eines jeden Wahlkampfes. Dass die Roten gleichzeitig die historischen Anklagen gegen Ex-Präsident Donald Trump als Hexenjagd der US-Justiz unter demokratischem Präsidenten verkaufen – geschenkt! Klar muss jedoch sein, dass die Kompetenz, ein hohes politisches Amt auszufüllen, nicht davon abhängen darf, ob ein Familienmitglied Affären hat oder bei der Steuer trickst, so verwerflich all dies sein mag.
Vorwerfen lassen müsste Joe Biden sich höchstens, dass sein Sohn vor Jahren einen lukrativen Posten im Verwaltungsrat des ukrainischen Gaskonzerns Burisma innehatte, während er selbst – noch als Vize-Präsident – für die Ukraine zuständig war. Für jeden anderen Vorwurf gegen Biden junior verbietet sich jegliche Sippenhaft.