Das Nachrichtenportal vonMünsterländische Tageszeitung MT undOldenburgische Volkszeitung OV

Gender Pay Gap: Das größte Problem kommt erst noch

Thema: Frauen verdienen 18 Prozent weniger als Männer – Die Politik muss dringend dafür sorgen, dass gleiche Arbeit gleich entlohnt wird. Ansonsten drohen massive Folgen.

Artikel teilen:

Hubertus Heil (SPD) hat eine Tochter und einen Sohn im Alter von 8 und 10 Jahren. Er will nicht warten, bis sie groß sind, um Gleichstand zwischen Mann und Frau bei den Löhnen zu erreichen, betont der Arbeitsminister am Dienstag im ZDF. Doch bisher hat die Politik wenig getan, um den Gender Pay Gap zu überwinden. Der Zeitdruck ist hingegen groß. 

Der Lohnunterschied zwischen Männern und Frauen liegt in Deutschland bei 18 Prozent. Die Gründe sind vielschichtig: Lohndiskriminierung, Teilzeitarbeit oder die Berufswahl. Die Folgen sind verheerend. Frauen geraten in finanzielle Abhängigkeit ihrer Lebenspartner – und das bei einer Scheidungsquote von rund 40 Prozent. Doch das wohl größte Problem wird uns in einigen Jahren noch deutlicher betreffen: Altersarmut. Etliche Frauen sind gefährdet.

Gleicher Lohn für gleiche Arbeit muss das Ziel sein. Doch dafür braucht es entsprechende Grundlagen. Hier ist die Politik gefragt. In Deutschland fehlt die Transparenz, was die Gehälter angeht. Was verdienen die Kollegen durchschnittlich? Hat das Unternehmen mehr als 200 Beschäftigte, muss es auf diese Frage eine klare Antwort geben. Ansonsten nicht. Wer für gleichen Lohn klagen will, darf dies bisher nur alleine und nicht über Verbände. Einen Tarifvertrag gibt es vielerorts auch nicht mehr. 

Die Ampel-Koalition hat sich selbst als Bündnis für Gerechtigkeit im Koalitionsvertrag bezeichnet. Sie wird sich darum auch daran messen lassen müssen, was sie zur Bekämpfung des Gender Pay Gap tut. Vor allem Minister Heil ist seiner Tochter schuldig, ein Versprechen einzulösen.

So verpassen sie nichts mehr. Mit unseren kostenlosen Newslettern informieren wir Sie über das Wichtigste aus dem Oldenburger Münsterland. Jetzt einfach für einen Newsletter anmelden!

Das könnte Sie auch interessieren

Hier klicken und om-online zum Start-Bildschirm hinzufügen

Gender Pay Gap: Das größte Problem kommt erst noch - OM online