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Für eine optimalere Beziehungsarbeit: Jugendtreff möchte Personal aufstocken

Eine weitere Fachkraft mit halber Stelle könnte einige Probleme lösen. Die kostet natürlich Geld. Was sagt die Politik dazu?

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Benötigen Unterstützung im Jugendtreff: Steffen Helms und Anna Nies. Foto: Böckmann

Benötigen Unterstützung im Jugendtreff: Steffen Helms und Anna Nies. Foto: Böckmann

Seit Ende 2020 leitet Anna Nies den Dinklager Jugendtreff. Sie unternimmt Aktivitäten mit Jugendlichen, spricht mit ihnen und hört zu. Die Jugendtreff-Leiterin ist mit 40 Stunden pro Woche beim Trägerverein Pro Jugend angestellt. Sie arbeitet 34 Stunden pro Woche für den Jugendtreff, wovon wiederum 20 Stunden dieser Tätigkeit für den offenen Treff anfallen. Aber: Die Räume während des offenen Treffs zu beaufsichtigen und gleichzeitig der eigentlichen Jugendarbeit nachzukommen, sei nicht optimal zu vereinbaren, sagt Anna Nies.

Deshalb hat der Verein Pro Jugend jetzt einen Antrag auf eine weitere halbe Stelle gestellt. Denn Jugendpfleger Kalle Kamlage kümmert sich mittlerweile vollständig um die Bereiche Horte und Prävention. Sein Sohn Steffen Helms ist lediglich für die Verwaltung von Pro Jugend zuständig.

Kein Dauerzustand

"Beide können zeitlich und fachlich keine Vertretung des offenen Jugendtreffs leisten, sodass in der Vergangenheit der Jugendtreff bei Sitzungen, Fortbildungen, Urlaub und Krankheit geschlossen werden musste", heißt es in der Beschlussvorlage der Verwaltung. Ein geschlossener Jugendtreff sei aber kein Dauerzustand, "dann kommen einige Jugendliche vielleicht nicht wieder", erklärt Anna Nies. 

Eine für den Jugendtreff sehr wichtige Aufgabe sei die "wertschätzende Beziehungsarbeit". Tiefergehende Gespräche zu führen, bei Bewerbungen zu helfen, Behörden-Anträge auszufüllen – dies alles sei nicht möglich, wenn die Räume beaufsichtigt werden müssen, sagt Nies.

Die Besucherzahl im offenen Treff sei in den vergangenen Jahren stetig gestiegen. Manchmal sei der Jugendtreff "proppevoll". An Zahlen messen lassen möchte sich Anna Nies grundsätzlich aber nicht. "Manchmal kommen 20 Personen, die eigenständig arbeiten können. Manchmal brauchen aber auch fünf Personen individuell viel Zeit."

"Vielleicht gibt es auch Jugendliche, die mich nicht so toll finden."Anna Nies

Und eine zweite Kraft sei nicht nur personell, sondern noch aus einem weiteren Grund sinnvoll: Der fachliche Austausch untereinander steigere die Arbeitsqualität, sagt Anna Nies. "Und natürlich gibt es auch Jugendliche, die mich vielleicht nicht so toll finden." Diese hätten bei einer zweiten Arbeitskraft dann noch einen weiteren Ansprechpartner, mit dem sie möglicherweise besser auskämen.

Eine weitere Kraft im Jugendtreff würde die Kostenstelle im Haushalt um 30.000 Euro auf 114.000 Euro erhöhen. Die Stadt Dinklage begrüßte den Antrag von Pro Jugend – ähnlich äußerten sich auch Steffen Lampe vom Bürgerforum ("Wir müssen weg vom Ein-Personen-Betrieb."), die Grüne Mirja Morthorst ("Wir müssen uns das leisten.") und das beratende Mitglied Inge Bruckmann ("Der Antrag ist überfällig."). Bruckmann brachte zudem diese Idee ein: ähnlich wie in den Kitas im Jugendtreff eine FSJ-Kraft anstellen, deren Stelle die Stadt (mit-)finanziert.

Eine Entscheidung über den Antrag gab es derweil noch nicht. Das Thema wurde zurück in die Fraktionen verwiesen.


Öffnungszeiten des offenen Jugendtreffs (ab 12 Jahre)

  • Montag: 16.30 bis 19 Uhr
  • Dienstag: 18.30 bis 20 Uhr
  • Mittwoch: 16.30 bis 20 Uhr
  • Donnerstag: 16.30 bis 20 Uhr
  • Freitag: 16.30 bis 23 Uhr

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