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Thema: Gendern in der Packungsbeilage – "Fragen Sie Ihren Arzt oder Ihre Ärztin" soll es künftig heißen. Da fühlt man (und vor allem Frau!) sich doch gleich besser. Oder?

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„...und fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker....“ Mit diesem Hinweis, insbesondere genutzt in Werbespots, bin ich aufgewachsen. Ich habe das nie hinterfragt – und schon gar nicht wäre ich auf die Idee gekommen, dass damit suggeriert werden könnte, dass nur männliche Ärzte oder Apotheker Rat wissen.

Jetzt heißt es: Der Satz ist eine „geschlechtsspezifische Formulierung“. Nun ist die Gender-Debatte also auch in der Aspirin- oder Nasenspray-Verpackung angekommen. Haben wir eigentlich sonst keine Sorgen? „...fragen Sie Ihren Arzt oder Ihre Ärztin oder in Ihrer Apotheke“, soll es nun künftig heißen. Da fühlt man (und vor allem Frau!) sich doch gleich besser. Oder?

Wie oft nutzen Sie im Alltag Wörter wie "Radfahrende" oder "Zuschauende"?

Die Gender-Debatte wird schon lange nahezu dogmatisch, aber irgendwie am Leben vorbei geführt. Immer wieder belegen Umfragen, dass der Mehrheit der Deutschen das Gendern gar nicht wichtig ist oder sie sogar nervt.

Dem kann ich mich uneingeschränkt anschließen, denn es führt zu seltsamen Sternchen, Großschreibung mitten in Wörtern, zu irritierenden Sprechpausen oder zu Kunstwörtern. Mal ehrlich, wie oft nutzen Sie im Alltag Wörter wie „Radfahrende“ oder „Zuschauende“?

Ich gebe zu, beim Thema Gendern neige ich zum Sarkasmus. Vor allem, weil ich mich als Frau nicht „gleichberechtigter“ fühle, weil plötzlich irgendwelche Sprachungetüme gebildet werden. Deswegen hätte ich für die Packungsbeilage einen anderen Vorschlag als das Gesundheitsministerium gehabt. Wie wäre es mit „...frage er/sie/es (m/w/div) einen Medizinenden oder Apothekenden....“? Wie? Jetzt haben Sie Kopfschmerzen? Schnell eine Tablette aus der Schachtel holen. Noch ist die alte Packungsbeilage drin.

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