Die energiepolitische Geisterfahrt der amtierenden Bundesregierung erreicht aus ideologischen und sonst welchen Gründen Mitte April ihr nächstes Etappenziel. Dann werden die letzten drei tadellos funktionierenden und verlässlich Strom produzierenden Kernkraftwerke vom Netz genommen. Das geschieht, so wir Umfragen glauben wollen, gegen den Willen der Mehrheit der Bürger.
Die sehen die Energiepolitik, die vor allem den Grünen und ihrem Glaubensbekenntnis "Atomkraft? Nein Danke!" geschuldet ist, mit zunehmender Sorge. Vor allem, weil immer mehr Strom benötigt wird, wenn die Pläne etwa hinsichtlich der Heizung über Wärmepumpen und der Elektromobilität umgesetzt werden.
"Strom aus erneuerbaren Energien ist ein unsicherer Kantonist."Klaus-Peter Lammert, Reporter
Die Energiepolitik der Ampel-Koalition gleicht einem Menschen, der den Hausbau beim Dach beginnt, indem er das entweder per Kran in die Höhe hebt oder per Lufthaken im Nirgendwo, in der Hoffnung, dass es schon gutgehen wird, befestigt und dann erst das Gebäude selbst als die das Dach tragende Instanz hochzieht. Übertragen auf die Energieversorgung heißt das: Strom aus erneuerbaren Energien ist ein unsicherer Kantonist. Darauf zu setzen ist ja prinzipiell nicht falsch, aber zuvor hätte eine Antwort gefunden werden müssen, wie sich überschüssig erzeugter Strom in großer Menge für Flautezeiten speichern lässt.
So war Deutschland als Industrienation nie wirklich auf den Ausstieg aus Kernenergie vorbereitet. Viel zu viele Unwägbarkeiten hinsichtlich einer gesicherten Energieversorgung sind mit ihm verbunden – und das in einem Land, in dem dank deutscher Ingenieurskunst die sichersten Kernkraftwerke weltweit standen.