Das Hauptaugenmerk der meisten Journalisten bei der Landtagswahl in Sachsen-Anhalt galt der AfD. Doch mindestens ebenso spannend ist das Abschneiden der SED-Nachfolgepartei Die Linke. Die politischen Erben vieler Ideen der Genossen Honecker, Mielke und Co. schaffen die Linksaußenpartei offenbar gerade ab. Im Westen ohnehin fast bedeutungslos verliert Die Linke nun auch im Osten, bis auf Thüringen, immer mehr an Einfluss.
In Sachsen-Anhalt hat sie innerhalb von 2 Landtagswahlen ihren Stimmenanteil von 23,7 auf 11,0 Prozent verringert. In jüngsten Umfragen zur bevorstehenden Bundestagswahl liegt die Partei bei 6 Prozent. Bis zu weniger als 5 Prozent und damit dem Aus für den Bundestag ist es nicht mehr weit. Der Fall der Partei, der niemandem außer den Genossen selbst Kummer bereiten sollte, ist hausgemacht.
Denn wer mit Janine Wissler eine (zumindest bis vor kurzem) bekennende Trotzkistin und als Co-Vorsitzende eine Frau mit der Strahlkraft einer Susanne Henning-Wellsow an die Parteispitze wählt, um den muss es, um ein Wort des Ex-Kanzlers Schröder zu verwenden, beim Personal suboptimal bestellt sein. Und programmatisch kommt von der Partei außer hinlänglich bekannten Klassenkampfparolen und großen Umverteilungsankündigungen nichts Substanzielles, über das es sich im Zuge der vielen wichtigen Problemstellungen in diesem Land nachzudenken lohnt. Für Deutschland ist der Weg der Linken erfreulich. So dürfte eine Grün-Rot-Dunkelrote Koalition nach dem 26. September eine Illusion bleiben.