Bei vielen Anhängern von SPD und Grünen hat sich ja inzwischen das Gefühl eingestellt, dass die FDP als kleinster Koalitionspartner die Bundesregierung vor sich hertreibt. Das wird sich auch mit dem jetzt angekündigten Rentenpaket II nicht ändern. Denn die Idee, den Kapitalmarkt zur Sicherung des Rentenniveaus und der Rentenbeiträge hinzuzuziehen, haben die Liberalen schon vor Langem, etwa 2018 bei ihrer Kritik am damaligen Rentenpaket, ins Spiel gebracht.
Jetzt also haben sie sich damit durchgesetzt, und man kommt nicht umhin, ein "endlich" anzufügen. Seit Jahren werden Fondssparpläne von Experten verschiedenster Schulen und politischer Ansichten als wichtiger, sinnvoller Baustein in der Altersvorsorge propagiert. Ein Rat, den jetzt auch die Bundesregierung für ihr eigenes Rentenportfolio zu beherzigen scheint
Alles gut also? Nein. Die geplanten 10 Milliarden Euro sind zwar viel Geld, bei einem Haushalt der Rentenversicherung von 340 Milliarden Euro jedoch nur ein Tropfen auf dem heißen Stein. Zum Vergleich: Der gerne als leuchtendes Beispiel angeführte Staatliche Pensionsfonds Norwegens verwaltet derzeit über 1000 Milliarden Euro.
So zupackend und investitionsfreudig sich die Regierung kürzlich bei der 100 Milliarden schweren Finanzspritze für die Bundeswehr zeigte, so ängstlich agiert sie jetzt. Hoffnung macht lediglich der Zusatz, dass die 10 Milliarden Euro "ein erster Schritt" sein sollen. Erst wenn weitere Schritte folgen, könnte die Rente zumindest auf dem derzeitigen Niveau für die nächsten Jahre tatsächlich sicher sein.