Die Zukunft ist für die FDP ein großes Thema. Die Bundespartei ist unter dem Motto „Die Zukunft glaubt an uns“ ins Jahr gestartet. Das Programm zur Bundestagswahl 2021 lief unter dem Titel „Die Zukunft braucht Verbündete“. Die Slogans lassen viel Raum für Inhalte – im Moment bleiben aber nur Leerstellen. Die FPD positioniert sich retro: Es soll weiter über die Autobahn gebrettert, (Synthetik-)Sprit im Motor und Gas und Öl in der Heizung verbrannt werden – freiheitlich und Technologie-offen im Individualverkehr, versteht sich.
In der einst als angepriesenen Zukunftskoalition stehen die Liberalen in der Bundesregierung mit ihrer die Vergangenheit umklammernden Politik kräftig auf der Bremse. Wenn die FDP jetzt noch Steuererleichterungen für Besserverdiener fordert, ist sie inhaltlich wieder in den 1990ern. Natürlich lässt sich über das vom Grünen Wirtschaftsminister Robert Habeck geforderte Aus für den Neueinbau von Öl- und Gasheizungen streiten.
Eigene Visionen bitte
Klar, der Ausstieg aus fossilen Energien ist unumgänglich. Aber schon ab 2024? Ist das so klug, auch wenn es erstmal nur um neue Heizungen geht und Hunderttausende alte Heizungen noch Jahrzehnte weiterbollern dürfen? Vielleicht nicht. Aber die Blockade bei Zukunftsthemen steht der FDP nicht gut, vor allem nicht jetzt, da sich fossile Energien als Achillesferse unseres Wohlstands zeigen. Der junge Durchschnittsverdiener und Wähler fragt sich längst, was das denn alles soll.
Blockaden ohne eigene Visionen helfen uns nicht weiter. Die Politik muss handeln. Klima- und Energiekrise und in der Folge wirtschaftliche Probleme sind längst da. Für Selbstfindung und Profilschärfung der FDP nach der x-ten gescheiterten Landtagswahl hat die Republik gerade keine Zeit.