Das Verbot des Containerns gehört in die Tonne
Thema: "Containern" ohne Strafe – Wenn Lebensmittel noch genießbar sind, sollten sie auch genossen werden. Allerdings sind mit diesem Vorhaben nicht alle Probleme aus der Welt.
Max Meyer | 10.01.2023
Thema: "Containern" ohne Strafe – Wenn Lebensmittel noch genießbar sind, sollten sie auch genossen werden. Allerdings sind mit diesem Vorhaben nicht alle Probleme aus der Welt.
Max Meyer | 10.01.2023
Wenn Lebensmittel „wirtschaftlich wertlose Sachen“ für Supermärkte werden, dann sind sie für den Verbraucher oft noch genießbar und gesundheitlich einwandfrei. Also: Warum sollten Containerer die weggeworfenen Produkte nicht retten und weiterverwerten dürfen? Klar: Produkte, die das Mindesthaltbarkeitsdatum überschritten haben, haben nichts mehr in den Regalen von Lidl, Aldi, Rewe, Edeka und Co. zu suchen. Aber warum werden diejenigen kriminalisiert, die mit angedetschten Äpfeln oder braunen Bananen quasi aus der Not der Supermärkte eine Tugend machen? Denn die geretteten Lebensmittel landen oft nicht nur auf dem eigenen Tisch, sondern auch auf dem von bedürftigen Menschen. Außerdem werden die Lebensmittel so nicht verschwendet. Umweltfreundlich sowie wirtschaftlich und ethisch nachhaltig ist Containern obendrein. Und war es nicht die Regierung, die einst mit dem Slogan "Zu gut für die Tonne!" geworben hatte? Also bitte. Natürlich muss das Ganze einen rechtlichen Rahmen haben. Daher ist es vernünftig und richtig, dass Landwirtschaftsminister Cem Özdemer (Grüne) und Justizminister Marco Buschmann (FDP) das Projekt nur möglich machen wollen, wenn dabei keine Sachbeschädigungen oder Hausfriedensbruch entstehen. Gleichzeitig muss klar sein, dass damit nicht alle Probleme der Lebensmittelverschwendung gelöst wären. Die Entkriminalisierung des Containerns ist nur ein erster Schritt von vielen. Dafür muss die Regierung mit den Supermärkten sprechen und Ideen entwickeln. Ein erster Schritt ist getan. Ein weiterer wäre zum Beispiel ein Essen-Retten-Gesetz ins Spiel zu bringen, wie es die "Letzte Generation" bereits vorgeschlagen hat.
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