Damit Dinklage klimafreundlicher wird
Die Stadt will für ein Gebiet im Stadtwesten ein "energetisches Quartierskonzept" auf den Weg bringen. Die Politik findet das Vorhaben gut.
Frederik Böckmann | 16.10.2020
Die Stadt will für ein Gebiet im Stadtwesten ein "energetisches Quartierskonzept" auf den Weg bringen. Die Politik findet das Vorhaben gut.
Frederik Böckmann | 16.10.2020
Das Gebäude sanieren: Das ist ein Aspekt, wie Energie eingespart werden kann. Foto: pixabay
Dinklage zu einer klimafreundlicheren Kommune machen - dieses Ziel haben sich Verwaltung und Politik für die kommenden Jahre zur Aufgabe gesetzt. Die Einstellung der Klimaschutzmanagerin Dorothee Arp vor etwas mehr als einem Jahr war nicht nur für die Öffentlichkeit ein Zeichen, dass die Stadt Dinklage etwas bewegen will. Nein, sie versucht auch aktiv anzupacken: Baumpflanzaktion, Energieberatung, die Tauschaktion alter Glühlampen gegen sparsame LED-Leuchten sind 3 Beispiele, für kleinere Aktionen, die Klimaschutzmanagerin Arp angeschoben hat. Ein größeres Projekt für die kommende Jahre als Teil des 2015 beschlossenen integrierten Klimaschutzkonzeptes könnte das "Energetische Quartierskonzept" sein. Was etwas sperrig klingt, ist im Grund relativ einfach: Die Stadt Dinklage möchte untersuchen lassen, wie sich in einem bestimmten Gebiet die Energieverbräuche senken und die Treibhausgasimmissionen verringern lasen. Wie Gebäude energetisch saniert und klimafreundlich mit Wärme versorgt werden können. Oder anders formuliert: In dem Gebiet geht es um das Energiesparen. Dafür sollen dann auch finanzielle Anreize geschaffen werden. In der jüngsten Sitzung des Ausschusses für Bauen, Verkehr und Stadtentwicklung haben sich die Mitglieder jetzt auf ein sogenanntes Quartier festgelegt, in dem der Ist-Zustand aufgenommen und später auch unter Beteiligung der Bürger Verbesserungen in puncto Gebäude- und Energieverbrauch erarbeitet werden sollen. Das Gebiet umfasst vor allem die Wohngebiete Plaggenriehe und Zuschlag. Das Quartier umfasst im Westen die Straßen von der Plaggenriede bis zur Holthausstraße im Osten, im Norden läuft es von der Reichensteiner Straße und Quakenbrücker Straße bis im Süden zur Nelkenstraße. In dem Gebiet liegen unter anderem auch die Discounter Aldi, Netto und Edeka sowie die Höner-Mark-Grundschule und die beiden Kindertagesstätten St. Martin und St. Catharina. Klimaschutzmanagerin Arp erklärte: Das Gebiet sei unter anderem deshalb ausgewählt worden, weil das Quartier viele ältere Gebäude mit relativ geringer Solarnutzung hat, weil dort Generationenwechsel bevorstehen und die Energieversorgung sich deshalb dort verändern könnte. Dazu komme auch eine gewisse Finanzstärke der Bewohner und deshalb eine mögliche Bereitschaft zu Investitionen. Es gebe außerdem Brachflächen und große Grundstücke. Arp, die sich für das Konzept an einem Beispiel in der Stadt Quakenbrück orientiert hat, sieht deshalb ein "großes Sanierungs- und Nachverdichtungspotenzial für eine langfristige, nachhaltige und klimafreundliche Entwicklung" des ausgewählten Stadtgebiets. Im Fachausschuss wurden die Pläne positiv aufgenommen. Markus Blömer (SPD) findet das Konzept eine "tolle Sache, mal auszuprobieren" - auch, weil die Schulen und Kitas als öffentliche Gebäude mit aufgenommen wurden. Auf Vorschlag von Joe Behrens (CDU) wurde das zunächst vorgeschlagene Gebiet etwas erweitert, damit mehr Unternehmen und Discounter in das Quartier fallen. Bürgermeister Frank Bittner (parteilos) hofft auf viele motivierte Bürger, die später Investitionen tätigen, um die Energieeffizienz verbessern. Wie geht es nun weiter? Um das energetische Quartierskonzept zu erstellen, braucht es noch einen Ratsbeschluss. Dieser ist nach der einstimmigen Empfehlung im Fachausschuss wohl nur noch Formsache. Danach wird ein Konzept - in dem verschiedene Themenfelder wie Energie, Demografie, Barrierefreiheit, wohnungswirtschaftliche Aspekte, Stadtplanung und Verkehr eine Rolle spielen könnten - von einem Fachbüro erstellt. Und die Kosten? Sind überschaubar. Dank Förderungen durch die Kreditanstalt für Wiederaufbau und die NBank liegen sie bei 12.750 Euro für die Stadt.Klimaschutzmanagerin sieht großes Sanierungspotential
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