Niedersachsen könnte die vom Bund geplante Hotspot-Regel für die künftigen Corona-Vorgaben auf das ganze Land anwenden. Auf diese Möglichkeit habe der Krisenstab des Bundes die Länder explizit hingewiesen, sagte die Vizechefin des niedersächsischen Krisenstabs, Claudia Schröder, am Donnerstag im Gesundheitsausschuss des Landtags. Voraussetzung dafür sei, dass eine gefährlichere Virusvariante auftrete oder dass wegen hoher Infektionszahlen eine Überlastung der Krankenhäuser drohe.
Der Krisenstab bekräftigte zudem, dass Niedersachsen vom Wochenende an wie geplant die Übergangsphase bis zum 2. April nutzen werde, um so viele bestehende Corona-Regeln wie möglich zu verlängern. Man versuche, das, was "an rudimentären Maßnahmen noch zulässig sein wird", zu nutzen, sagte Krisenstabs-Leiter Heiger Scholz.
Der Lockerungsplan des Bundes, wonach viele Corona-Beschränkungen von Sonntag an entfallen sollen, wurde im Ausschuss von SPD, CDU und Grünen als unverantwortlich kritisiert. Die FDP argumentierte hingegen, bei einer veränderten Pandemielage müsse es auch zu veränderten Regelungen kommen. Derzeit sind sowohl die Corona-Infektionszahlen als auch die Zahl der Krankenhausaufnahmen von Infizierten in Niedersachsen so hoch wie noch nie.