Mehr Maßnahmen in Sachen Jugendschutz fordert Niedersachsens Innenministerin Daniela Behrens, wenn es um die geplante Cannabis-Legalisierung geht. Und Recht hat die Sozialdemokratin damit. Scheint es doch, als seien die Befürworter in der Ampel überzeugt, mit der Altersgrenze von 18 Jahren und einer Mengenbegrenzung von 25 Gramm pro Person ausreichend reglementiert zu haben. Doch was sind diese Vorgaben wert? Gar nichts!
Früher oder später wird in den meisten Jugendlichen die Neugier aufkeimen, was es mit diesem Cannabis auf sich hat, das sich frühere Generationen noch mühsam aus den Niederlanden besorgen mussten. Und dann wird es Mittel und Wege beziehungsweise ältere Brüder oder Freunde geben, die für die Beschaffung sorgen oder ein paar ihrer eigenen 25 Gramm abgeben. Dass in regelmäßigen Abständen 13- oder 14-Jährige in den Nachrichten auftauchen, die sich leichtsinnig ins Krankenhaus getrunken haben, ist grundsätzlich auch nicht im Sinne des Gesetzgebers.
"Vielleicht muss es gar nicht allein um die Konstitution des einzelnen Konsumenten gehen."
Dass Daniela Behrens nun auf verstärkte Maßnahmen zum Jugendschutz pocht, ist genau richtig. Dass die Befürworter der Cannabis-Legalisierung gebetsmühlenartig betonen, der „Stoff“ habe keine mit härteren Drogen vergleichbaren Folgen für die Gesundheit, ist derweil nichts als kontraproduktiv.
Vielleicht muss es gar nicht allein um die Konstitution des einzelnen Konsumenten gehen. Mir persönlich genügt die Vorstellung, dass das romantisierte Tütchen Gras am Ende regelmäßig im Zuge von Verkehrsunfallmeldungen der Polizei auftaucht. Die Legalisierung ist ein gefährliches Experiment, bei dem gar nicht genug Jugendschutz forciert werden kann – in unser aller Sinne!