Bundesumweltministerin: Wölfe nicht einfach so abschießen
Die Deutschen müssten lernen, mit dem Wolf zu leben und Herden besser schützen, sagt Svenja Schulze (SPD). Ihr Parteifreund, Niedersachsens Umweltminister Olaf Lies, widerspricht.
Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) hat sich dagegen ausgesprochen, Wölfe in Deutschland grundsätzlich abzuschießen. Der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Samstag) sagte Schulze: "Der Wolf ist immer noch gefährdet. Ungeachtet aller Probleme können wir nicht hingehen und Wölfe einfach so abschießen." Die Bundesumweltministerin erklärte, dass es bereits jetzt zulässig sei, per Ausnahmegenehmigung einzelne Wölfe zu töten, beispielsweise wenn diese wiederholt Abwehrmaßnahmen wie Zäune überwunden und Schafe und andere Nutztiere getötet hätten. "Aber darüber hinaus muss der Fokus weiter auf Schutzmaßnahmen wie beispielsweise Zäunen liegen."
Schulze sagte: "Wir müssen lernen, mit dem Wolf zu leben. Und das heißt, Herden besser zu schützen." Doch Niedersachsens Umweltminister Olaf Lies (SPD) widersprach seiner Parteifreundin. Der Wolf sei zwar schützenswert und seine Rückkehr nach Deutschland begrüßenswert. "Aber wir können nicht jedes Weidetier meterhoch einzäunen." Er plädierte dafür, dass es rechtlich einfacher möglich sein müsse, Wölfe abzuschießen, wenn es mehr als 500 Tiere in einem Bundesland gebe. Dann seien Wölfe auch keine bedrohte Tierart mehr.
Svenja Schulze (SPD), Bundesministerin für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit. Foto: dpa/Kumm